blank

TEPHRA: Tephra [CD-Version]

Ähnlich intensiv wie die Frühwerke von ISIS und Konsorten – sicherlich das Debütalbum des Jahres.

Ein tonnenschweres Geschütz ist dieses Album auch nach über einem halben Jahr. Es erdrückt mich jetzt wie am Anfang gleich heftig – sehr erstaunlich. TEPHRAs selbstbetiteltes Debütalbum war bislang nur Vinylfetischisten vorbehalten und wie ich prophezeite war das schick aufgemachte Teil bald ausverkauft. Dementsprechend gibt es jetzt auch eine CD-Version, erfreulicherweise mit anderem Artwork und jubelnd muss ich verkünden: Endlich kann ich diesen Brocken experimenteller und intensiver Musik auch im Auto hören.

Keine Frage, die Braunschweiger beweisen auf ihrem Album, wie schon in meinem letzten Review angedeutet, großes Potenzial und erschaffen Atmosphären und Lieder, die nicht unbedingt vollkommen originell sind, aber ebenso tief gehen wie die Frühwerke von ISIS und Konsorten. Doch jetzt beim Hören der CD fallen einige Sachen auf, die mir vorher gar nicht so sehr bewusst waren. Einerseits wird eine deutliche Nähe zu Noiserock-Bands wie UNSANE wie zum Beispiel in The Abyss offensichtlich, was sehr schön ist.

Andererseits fällt auf, dass das Soundgewand doch ein wenig dünn geraten ist und etwas mehr drücken müsste, gerade im Bereich der Drums. Doch wie TEPHRA mit Laut-Leise-Dynamik ihren Songs Watchin´ the Ocean und Endless Horizon ein Eigenleben verabreichen, das ist schon großes Kino. Ebenso slugdige Nummern wie Icon und Through Our Veins: Das Quartett spielt mit seinen Ideen, baut sie so geschickt aneinander, dass die atmosphärische Dichte den Hörer erdrückt, und dazu braucht man nicht unbedingt eine fette Produktion, auch wenn sie diesen Eindruck noch verstärkt hätte. Beim nächsten Mal dann eben.

Die Gitarrenriffs und Harmonien jedenfalls haben ein Eigenleben, sie bauen sich auf, umgarnen sich gegenseitig und hinterlassen ebenso pure Gänsehaut wie das schier tollwütige Geschrei von Fronter Ercüment. Musikalisch ist Tephra eine kleine Offenbarung und sicherlich das Debütalbum des Jahres – das wird mit etwas Abstand zum Material durchaus deutlich. Schön wie diese junge Band ihr Potenzial bereits jetzt auszuschöpfen vermag, dennoch glaube ich, dass diese Mannschaft uns noch einige Male überraschen wird. Wer die LP noch nicht besitzt, sollte nicht fragen sondern zugreifen, auch wenn die Aufmachung der Vinylversion viel schöner war.

Veröffentlichungstermin: 8. November 2005

Spielzeit: 45:22 Min.

Line-Up:
Aaron

Alex

Ercüment

Vinod

Label: Riptide Recordings

Homepage: http://www.tephra.de

Email: info@tephra.de

Tracklist:
1. Through Our Veins

2. Icon

3. Endless Horizon

4. 7.17

5. The Abyss

6. Watchin´ the Ocean

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner