TEMPLE OF BLOOD: Prepare For The Judgement Of Mankind [Eigenproduktion]

Siedendheißes Speed-Inferno!

Diese CD sollte wohl besser Prepare For The Judgement Of Metal heißen. Unglaublich, was das Quartett um Sänger und Gitarrist Jim Mullis für ein siedendheißes Speed-Inferno abfackelt. Dabei knüppelt die Band nicht stumpf auf Geschwindigkeit, sondern hat alle Songs sorgfältig ausgearbeitet, fein instrumentiert und mit genialen Vocals gekrönt. Wer sich eine Mischung aus AGENT STEEL und REALM in halsbrecherischer Geschwindigkeit mit sehr variablem, zum Teil schön hohem Gesang vorstellen kann, ist hier genau richtig. Bei allen Songs gibt es viel zu entdecken. Dem Drummer hat scheinbar noch keiner gesagt, dass er in keiner Death Metal Band spielt, er versucht sich ständig selbst zu überholen und knüppelt selbst schwierigste Breaks und Tempiwechsel ungerührt hart aufs Band. Garth Lovvorn am Bass unterstützt ihn nach Kräften (ist inzwischen aber durch Jim Lewis von ANTITHESIS ersetzt worden). Die eigentliche Attraktion sind aber die Gitarren: es wird gerifft, dass einem schwindlig wird, dann schaltet man unverhofft einen Gang herunter, um einen melodischen Part einzubauen und thrasht danach gemein und Rhythmus-betont weiter. Über allem die Vocals von Bandkopf Jim Mullis, der in allen Tonlagen eine sehr gute Figur macht und der Speed-Metal-Walze einen ganz eigenen Klang verpasst. Wem das alles noch nicht genug ist, erhält zum Schluss eine gigantische Coverversion eines gigantischen Originals: Deliver Us From Evil von
DEADLY BLESSING! Welche einigermaßen normale Band covert einen Songs, dessen Vocals für 99,9% aller Sänger unsingbar sind? Nun, TEMPLE OF BLOOD schon, denn prinzipiell hätte wohl auch Mullis einen zumindest ordentlichen Job machen können, als Perfektionisten hat man sich aber gleich Ski’s unvergleichliche Dienste gesichert, der sich als Glaubensbruder gern zu Verfügung gestellt hat. Denn auch TEMPLE OF BLOOD sind White Metaller, und da hatte der DEADLY BLESSING-Sänger noch einen Grund mehr, seine unnachahmlichen Stimmbänder vibrieren zu lassen, und so ist Deliver Us From Evil eine der wenigen Coverversionen geworden, die mindestens so gut wie das Original sind. Da TEMPLE OF BLOOD auch auf der Soundseite alles geregelt haben und ihre CD für läppische 10$ inklusive Versand auf ihrer Homepage anbieten, kann man den neuen Geheimtipp aus den USA nicht hoch genug loben. Ich wundere mich nur, warum sie sich ständig für ihren christlichen Glauben (der in den Texten keineswegs aufgesetzt oder belehrend daher kommt) rechtfertigen müssen. Mir ist eine White Metal-Band lieber, als dieser ständige Mist von herumspritzenden Eingeweiden, bei dem spätpubertierende Bubis versuchen, ihre Verhaltensstörungen zu therapieren. Amen!

Veröffentlichungstermin: 19.05.2006

Spielzeit: 42:13 Min.

Line-Up:
Jim Mullis – v, g
Matt Barnes – g
Garth Lovvorn – b
Lance Wright – dr

Produziert von Temple Of Blood
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.templeofblood.net/

Tracklist:
1. Destruction Of The Twin Cities
2. Conviction
3. Return To Eden
4. Spiritual Warfare
5. Trampling The Serpent
6. Seeking The Truth
7. Legion Of The Crypts
8. The Ultimate Sacrifice
9. Realm Of Insufferable Burning (The Horrors Of Hell)
10. Deliver Us From Evil

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