TEARS OF MANKIND: Without Ray Of Hope

Hoffnungsvolles Doom/Death/Gothic-Soloprojekt aus Russland.

Das russische Solo-Projekt von Philipp Skobelin nistet sich Genre-sicher in die Schublade des Death-Dooms mit Gothic-Elementen ein. Cleane Vocals wechseln mit tiefen Grunts, einfache Riff-Strukturen begleiten den einen Song zum melodiösen Gothic Rocker (Without Hope), während woanders die Töne langgezogen dem Doom/Death Metal huldigen (Eternal Sadness). TEARS OF MANKIND klingt nicht zuletzt deshalb irgendwie skandinavisch, und man wäre fast versucht zu glauben, Without Ray Of Hope sei bei FIREBOX erschienen. Doch stellenweise bekommt das zusammengestöpselte Werk, das sich aus den zehn bislang erschienen Demo-Alben TEARS OF MANKINDs bedient, dann doch den exotisch anmutenden russischen Anstrich, wenn sich kleine Ungereimtheiten in der Produktion und etwaige Längen im Songaufbau einschleichen oder die Übergänge doch nicht ganz so flüssig sind, wie man es von gestandenen Solo-Künstlern gewohnt ist. Insbesondere die cleanen Vocals gelingen Philipp Skobelin nicht immer.

In puncto stimmungsvoller Melodien wandelt der Russe jedoch auf sehr zielsicheren Pfaden, so dass die Wirkung auf den Hörer eigentlich kaum verfehlt wird. Hier werden trotz der erwähnten Mängel melancholische Stimmungen transportiert, die bei besserer Produktion auch die nötige Portion Verzweiflung entfalten könnten. Erwähnenswert ist zudem die Cover-Version des Silent Hill 2-Soundtracks Theme of Laura, die sich musikalisch zwar nicht sonderlich von den anderen Kreationen abhebt, aber das Faible für Surviving Horror-Videospiele deutlich macht – und mir einzig dadurch ins Auge sticht. Etwas aus dem stilistischen Rahmen fallen schließlich noch Through the Storm, das mit einer ziemlichen flotten und beinahe fröhlichen Melodielinie aufwartet, sowie The River, das mit Folk-Elementen durchzogen ist.

Insgesamt ist Without Ray Of Hope keineswegs eine hoffnungslose Vorstellung, sondern macht Lust auf eine weitere Talentprobe. Philipp Skobelin wäre allerdings gut beraten, auf seinem nächsten Album etwas selektiver zu sein. Denn knapp 75 Minuten an Spielzeit sind dann doch etwas zu viel des Guten.

Veröffentlichungstermin: 26.04.2006

Spielzeit: 73:23 Min.

Line-Up:
Philipp Skobelin – Guitar, Bass, Vocals, Drums, Samples, Keyboard

Produziert von Philipp Skobelin
Label: Stygian Crypt Productions

Email-Adresse der Band: feel78@inbox.ru

Tracklist:
1. Without Hope
2. Eternal Sadness
3. Deep Inside the Silence
4. Theme of Laura (AKIRA YAMAOKA-Cover)
5. Emotion Oblivion
6. From Dark to Light
7. The River
8. Never
9. Through the Storm
10. The Winter Dance
11. Sweet Harmony

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