TAKARA: Perception of Reality

…so kann ich leider nicht anders, als von einer mittelschweren Enttäuschung zu sprechen. Ich freue mich schon jetzt auf den Remix des Albums in hoffentlich absehbarer Zeit, wo die Gitarren dann deutlich(er) im Vordergrund stehen.

Trotz des Ausstieges von Sänger Jeff Scott Soto sah Mastermind/Produzent/Gitarrist Neal Grusky wohl keinen Grund, das Handtuch zu schmeißen. Er verpflichtete kurzerhand einen gewissen Michael James Flatters (der u.a. für JAMES BYRD sang/singt) für den Gesang und hat damit einen wirklich guten Fang gemacht, auch wenn er noch nicht ganz an die Klasse eines Herrn Soto heranreicht. Das vierte Album (musste mit Erschrecken feststellen, dass ich den Vorgänger „Blind in Paradise“ gar nicht kenne) enthält neun Songs, deren Gesamtspielzeit von dürftigen 38:54 Min. den Begriff Longplayer eigentlich nicht verdient und die Band gewaltig unter Druck setzt, denn bei den heutigen CD-Preisen darf man sich bei so einer kurzen Spieldauer keine großartigen Ausfälle leisten. Musikalisch hat sich nicht wirklich viel ge- oder verändert, denn die Band kann auch weiterhin dem Genre „Melodic Rock“ zugeordnet werden. War aber auch nicht anders zu erwarten, oder? Warum aber das Instrument von Keyboarder Brook Hansen (ebenso ein Neuzugang wie Herr Flatters und Drummer Chad Clark) so weit in den Vordergrund gemischt wurde, entzieht sich nicht nur meiner Kenntnis, sondern trübt den eigentlich guten Eindruck auch ganz gewaltig. Nicht, dass ich was gegen Keyboards habe, das absolut nicht, aber wenn sie dominanter als die Gitarren sind, die eigentlich guten Stücke total verwässern (wie bei „Tell me“, “Ready to Promise”, “Dream of it all” oder “Believe“) und sie nicht viel härter als WOLLE PETRY klingen lassen – dann ist das für mich die „Hölle, Hölle, Hölle“. Von diesen Stücken bin ich wirklich enttäuscht, und das, wo ich weiß, dass TAKARA nie ein Garant für brettharten Neo-Thrash waren. Dass die Band doch melodisch ROCKEN kann, beweist sie mit „Miles Away“, „L.I.E.S.“, „Shadows in the Night“ und „Tomorrow“, während die schwülstigen Ballade “Without you” leider wieder ein voller Griff ins Klo geworden ist. So kann ich leider nicht anders, als von einer mittelschweren Enttäuschung zu sprechen. Ich freue mich schon jetzt auf den Remix des Albums in hoffentlich absehbarer Zeit, wo die Gitarren dann deutlich(er) im Vordergrund stehen. Dafür schon jetzt „Danke schön“. (OL)

Spielzeit: 38:54 Min Min.

Line-Up:
Michael Flatters (Vocals), Neal Grusky (Guitar), Carl Demarco (Bass), Brook Hansen (Keyboards), Chad Clark (Drums)

Produziert von Dave Anthony & Neal Grusky

Homepage: http://www.takararocks.com

Tracklist:
1. Miles Away

2. Shadows in the Night

3. Tomorrow

4. Without you

5. Ready to Promise

6. L.I.E.S.

7. Dream of it all

8. Believe

9. Tell me

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