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SYRIS: Unseen Forces

Ihr wollt wissen, wie Power Metal in den 80ern tatsächlich klang und seid es leid, dass euch immer vorgegaukelt wird, irgendwelche durchschnittliche Bands würden genau diesen Sound neu aufleben lassen?

Dann hört euch doch einfach mal ‘Unseen Forces’ von SYRIS an! Das selbstbetitelte Debüt der Band war ja schon sehr vielversprechend, aber ‘Unseen Forces’ stellt doch eine deutliche Steigerung dar.

Traurigerweise liegt dieser Steigerung jedoch ein sehr fader Beigeschmack bei, da der Gründer der Band, Scott Payne, 1995 starb und Drummer Sean Brown eine praktisch völlig neue Truppe aus dem Boden stampfte. Vielleicht wäre hier eine Namensänderung doch angebrachter gewesen…

SYRIS überzeugen mit toller Gitarrenarbeit

Aber kommen wir auf die Musik zurück, und diese überzeugt in erster Linie durch die herausragende Gitarrenarbeit! Schon lange habe ich nichts derart interessantes und abwechslungsreiches gehört, es geht einfach immer etwas ab und stets wird für Abwechslung gesorgt.

Hinzu kommt das vertrackte Drumming, das so charakteristisch für die alten Power-Metal-Helden war. Das Spiel mit Rythmen und Dynamik scheint für die Band ein Leichtes zu sein und Breaks werden so spielerisch in die Songs eingebaut, dass man merkt, dass es sich bei diesen Musikern nicht um Anfänger handelt.

“Unseen Forces” fehlen die Hooklines

Und obwohl alle Kompositionen purer traditioneller Metal sind, klingen die Songs in keiner Weise ausgelutscht. Hört euch nur mal Songs wie ‘Captured’ an, bei denen die Augen von Traditionalisten auf keinen Fall trocken bleiben dürften. Solchen Stoff kriegt man wirklich nur noch ganz selten zu hören.

Ein großes Manko bleibt halt auch beim Zweitwerk der Band bestehen, und das ist die Eingängigkeit. Es fehlen einfach die Hooklines, die sich im Gedächtnis festfressen, Melodien, die einem noch morgens nach dem Aufwachen im Kopf rumgeistern. Auch nach dem zigten Durchlauf kann ich mich an keinen Song bewusst erinnern oder gar irgendwelche Titel zuordnen, auch wenn ich bei jedem Durchlauf vor Verzückung schreien wollte. Und so wird ‘Unseen Forces’ wohl dasselbe Schicksal ereilen, wie auch schon das Debüt: Wenn das nächste Album rauskommt, wird man sagen, SYRIS, geile Band, aber wie klingen die nochmal…

Spielzeit: 53:08 min.

Produziert von Brian Griffin & SYRIS

Erschienen bei Crazy Life Music

Line-Up

Scott Huffmann – Vocals
Paul Speredes – Guitars
Rob Such – Bass
Sean Brown – Drums

SYRIS “Unseen Forces” Tracklist

  1. Spreading the Lead
  2. Angry at the World
  3. Broken Soul
  4. Unseen Forces
  5. Captured
  6. Head Rush
  7. Tonic Sounds
  8. Last Reign
  9. Intruder
  10. Solitary War
  11. Beautiful Lies and the Ugly Truth
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