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SWALLOW THE SUN: The Morning Never Came

Zäher Doom-Death Metal, der nicht alles wegdröhnt, sondern auch wunderschöne Melodien beinhaltet.

Genaugenommen machen SWALLOW THE SUN überhaupt nichts Neues. Doch sie machen ihre Sache verdammt gut: Zäher Doom-Death Metal, der nicht alles wegdröhnt, sondern auch wunderschöne Melodien beinhaltet. Referenzen zu den frühen MY DYING BRIDE, SHAPE Of DESPAIR oder NOVEMBERS DOOM gibt es auf diesem Album der Finnen zu genüge, die Band hat sich mit ihrem Debüt-Album keinen Originaltitätspreis verdient. Doch sie kann eine Atmosphäre erschaffen, die so tief und dicht ist, dass der Vergleich mit den genannten Bands nicht nur auf die musikalische Ausrichtung bezogen werden kann.

„The Morning Never Came“ gleitet trotz aller Tristesse nicht in Monotonie ab, sondern fesselt von der ersten bis zur letzten Minute. Natürlich finden sich auf dem Album alle Standards wie zähe Riffs, bombastische Keyboard-Sounds, grabestiefe Growls und wehmütige Gitarren-Melodien. Doch die Band kann mehr, als Altbekanntes neu auwärmen. Einzelne Parts werden trotz der beachtlichen Spielzeit der einzelnen Song eben nicht in die Länge gezogen, zwischen all den düsteren, bedrückenden Momenten finden sich auch helle Momente. SWALLOW THE SUN zelebrieren kein uferlose Depression, sondren haben ein facettenreiches Album geschaffen, das trotz aller melancholischen Töne auch Energie und Kraft verströmt.

„The Morning Never Came“ ist ein niemals endendes Fallen in einen Abgrund, an dessen Ende ein einsames, kleines Licht glitzert. Man wird dieses Licht niemals erreichen, doch man hat die tröstliche Gewissheit, dass es da ist. Traumhafte, leichte Melodien widersetzen sich den schweren, massiven Riffs, und gerade hier zeigt sich, dass SWALLOW THE SUN gute Songwriter sind: Obwohl sie einen Keyboarder in ihren Reihen haben, werden die Melodien überwiegend von den beiden Gitarristen gespielt. Hier hat eine Band den Dreh raus, Instrumente effektiv einzusetzen. A. Munter, der Mann hinter den Tasten, gibt den Titeln mit Streichersounds Tiefe, drängelt sich aber nicht in den Vordergrund: „Out Of Gloomy Lights“zum Beispiel nimmt nicht nur durch die vielen Details wie das geflüsterte Intro gefangen. Der Zauber dieses Songs rührt nicht von den wehmütigen Streicherklängen, sondern von den brillanten Gitarrenleads. Keyboards haben dennoch eine wichtige Rolle auf diesem Album, jeoch eher in der Funktion, kleine, aber sehr feine und zarte Intros und Outros zu dem einzelnen Songs beizusteuern.

Die zweite Strophe im Loblied auf diese Band gebührt Sänger M. Kotamäki. Obwohl er sich auf kraftvolle Growls konzentriert, sind auch die leisen Momente mit klaren oder gesprochenen Passagen wie in „Silence Of The Womb“ durchweg gelungen und wirken nicht gewollt anspruchsvoll, sondern fügen sich ohne Brüche in die Songs ein. Außer Frage steht, dass er mit seiner Stimme, die stellenweise pure Verzweiflung ausdrückt („Swallow“), den verhältnismäßg melodiösen Songs die nötige Portion Power einschreit.

Ein beachtliches Debüt, das große Hoffnungen weckt – soweit in Zusammenhang mit Doom Death die Rede von Hoffnung sein kann…

Tracklist:

Through Her Silvery Boby

Deadly Nightshade

Out of The Gloomy Light

Swallow

Silence Of The Womb

Hold This Woe

Unter The Waves

The Morning Never Came

Besetzung:

M.Kotamäki – Gesang

J. Raivo – Gitarre

M. Järmsen – Bass

M. Hokonen -Bass

A.Munter – Keyboards

P.Pasanen – Schlagzeug

Spielzeit: 56:32

Label: Firebox Records

VÖ: 15. 11. 2003

Hompage: http://swallowthesun.cjb.net

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