SVAVELVINTER aus Schweden sind kompliziert. Das beginnt mit dem Namen – dieser ist nämlich gleichzeitig Bandname und Teil einer Welt, die von Erik Granström für das schwedische Abenteuerspiel Drakar och Demoner geschaffen wurde. Von diesem gibt es wiederum vier Teile und nein, „Drakar och Demoner“ ist nicht dasselbe wie Dungeons and Dragons. Erik Granströms Texte sind es dann auch, die das Zweitwerk SVAVELVINTERs – „Mörkrets Tid“ – bevölkern und wunderbar poetisch durch das Album führen.
Die Stimme Christian Älvestams ist etwas Besonderes
Doch was wären die schönsten Texte, wenn die Stimme, die sie vorträgt, nicht besonders wäre. So kann man SVAVELVINTER musikalisch als sehr melodiösen, epischen Melodic Black / Death Metal einordnen, der vom abwechslungsreichen Gesang Christian Älvestams geprägt wird. Dessen famoser Clean-Gesang war schon anno 2003 bei UNMOORED auf „Indefinite Soul-Extension“ ein interessanter Kontrapunkt zur todesmetallischen Härte und bei SVAVELVINTER zieht er in Sachen cleanem Gesang sämtliche Register. Der Kontrast zwischen Gegrunze und Klargesang erinnert etwas an seine „Holographic Universe“-Zeiten bei SCAR SYMMETRY, doch SVAVELVINTER sind mehr den heldenhaften Melodien verpflichtet.
SVAVELVINTER bieten Gitarrenarbeit vom Feinsten
Schon die ersten beiden Songs zeigen dann auch die Bandbreite, mit welcher SVAVELVINTER auf „Mörkrets Tid“ agieren. Der Opener ist der schwedischen Melodeath-Schiene verpflichtet, die sphärisch mit dem typischen Älvestam-Klargesang durchbrochen wird. „Vanderland“ empfiehlt sich dann als sehr eingängiger, epischer Song, der sich sogleich als Ohrwurm festsetzt – hier lassen sich dann auch Parallelen zu neueren VINTERSORG-Songs erkennen, wenngleich SVAVELVINTER weniger folkig daherkommen als ihre Landsleute. Tolle Growls und perlende Gitarren gibt’s auch wieder in „Glasmannen“, das sich mit dem mehrstimmigen Gesang ebenfalls in den Gehörgängen festsetzt.
„Mörkrets Tid“ ist ein wunderschönes und eigenwilliges Album
SVAVELVINTER ist mit „Mörkrets Tid“ ein überraschendes, eigenwilliges und wunderschönes Album gelungen. Einigen mögen gewisse Passagen zu eingängig geraten sein, doch wer sehr melodiösen Black / Death Metal mit klaren Gesangspassagen und einer üppigen Fantasy-Textwelt sucht, ist bei SVAVELVINTER definitiv an der richtigen Adresse. Zauberhaft.
Veröffentlichungsdatum: 10.05.2018
Label: Dimout Productions
Facebook: facebook.com/svavelvinter.official
Line Up
Christian Älvestam (UNMOORED, Ex-SCAR SYMMETRY) – Vocals, Gitarren, Bass, Programmierung
Erik Granström – Texte
Trackliste
- Döds ände
- Vanderland
- De åldriga ödlornas ed
- Glasmannen
- Shum Shaula
- Den gudomliga väven
- Ishjärta
- Mörkrets tid