SURVEILLANCE: Angel station

Wer gezielt die GLENN HUGHES-Solowerke, die PHENOMENA-Sachen und GARY MOOREs Rockplatten mochte, dem kann man "Angel station" empfehlen.

Sänger Lee Small konnte durch Arbeiten mit BUDGIE, BABYLON ZOO u.a. bereits auf sich aufmerksam machen. Aber erst durch seine Vocals auf dem letzten Album Psycho fantasy von PHENOMENA, einem auch schon seit 1985 bestehenden Projekt, bei dem sich die zumeist englische Who-is-Who-Sängerelite die Mikros in die Hand gibt, hatte Small seinen richtigen Durchbruch und gilt als große Hoffnung der britischen Rock-Szene. Ungeachtet dessen hat er nun mit seiner eigenen Band SURVEILLANCE die erste Scheibe rausgebracht, welche das berechtigte Interesse an Small durchaus deutlich macht.

Dabei schielen SURVEILLANCE auf Angel station keinesfalls nach aktuellen Trends, im Gegenteil, die Scheibe atmet puren 80iger Hard Rock typisch englischer Machart. Dabei fällt besonders die große Ähnlichkeit zu GLENN HUGHES (DEEP PURPLE, BLACK SABBATH, IOMMI) auf, der ebenfalls bei PHENOMENA mitgewirkt hat. Smalls Klangfarbe, Ausdruck und Melodieführung sind so nahe an HUGHES, dass man fast von einem Clone sprechen könnte. Aber auch qualitativ steht er dem Vorbild kaum nach, gebe es nicht schon das Original, dann würde sich sicher Begeisterung breit machen. Dazu kommen noch ein paar Melodien, die eher an GARY MOORE in den 80igern erinnern. Auch musikalisch findet man sich irgendwo zwischen diesen beiden Ausnahmekünstlern wieder, die Songs selbst klingen mal nach GLENN HUGHES auf seinen Soloplatten, mal nach MOORE, als dieser noch richtigen Hard Rock machte. Dazu kommt noch eine Prise AOR. Beim starken Burning zeigt man auch kurz seine Verehrung für LED ZEPPELIN. Obwohl man sich als Zuhörer total in den 80igern wieder findet, hat man nie das Gefühl, eine alte Platte zu hören. Durch das Einbringen von ein paar moderneren Elementen klingt Angel station eher zeitlos und macht durchaus Spaß. Dazu trägt neben den Vocals natürlich auch die Band bei. Besonders die Gitarren gefallen sehr gut, fügen sich songdienlich ein, überzeugen dann immer im richtigen Moment. Bass und Drums tragen die Songs und bieten auch mal interessante Ideen, Paul Hodson von der BOB CATLEY (MAGNUM)-Band peppt die Lieder passend mit Keyboards auf. Es macht aber auch einfach Spaß, den Backing Vocals von Sue McCloskey zuzuhören.
Der Sound ist sehr klar und transparent, wirkt dadurch aber auch über die ganze Länge der Scheibe etwas farblos, ein paar Ecken und Kanten hätten Angel station sicher gut getan.

So bleibt eine gute Hard Rock-Scheibe, die nach ein paar Durchläufen immer besser gefällt. Wer gezielt die GLENN HUGHES-Solowerke, die PHENOMENA-Sachen und GARY MOOREs Rockplatten mochte, dem kann man Angel station empfehlen. Wer damit bisher nicht viel anfangen konnte, dem dürften auch SURVEILLANCE kaum interessieren. Hört einfach mal bei Myspace rein.

Veröffentlichungstermin: 23.06.2006

Spielzeit: 45:31 Min.

Line-Up:
Lee Small – Vocals
Connor Emms – Guitars
Rich Williams – Guitars
Chris Walton – Bass
Dez Wootton – Drums
Paul Hodson – Keyboards
Sue McCloskey – Backing Vocals

Produziert von Mark Stuart
Label: Escape Music

Homepage: http://www.leesmall.co.uk

Tracklist:
1. In motion
2. Burning
3. Reflections
4. Middleman
5. The primitive soul
6. Messiah
7. Mary (Awaken part 1)
8. The holy
9. The ghost in you
10. Awaken (part 2)
11. Truth

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