blank

SUPERSHINE: Supershine

Hinter SUPERSHINE verbergen sich zwei bekannte Namen: ex-TROUBLE-Gitarrist Bruce Franklin und Doug Pinnick, Bassist und Sänger bei KINGS`X. Und selten war der mathematische Begriff "Schnittmenge" zur Umschreibung eines Musikkonglomerates angebrachter. Instrumentale Songgerüste á la TROUBLE treffen auf urtypische KING`S X-Vocals…

TROUBLE und KING’S X. Zwei Bands, die ein ähnliches Schicksal teilen respektive teilten: Von Kritikern geliebt, von eingeschworenen Fans kultisch verehrt und von der breiten Masse geflissentlich ignoriert. Während KING’S X ungeachtet aller Business-Unbill noch unter den Lebenden weilen und in beruhigender Regelmäßigkeit musikalische Lebenszeichen von sich geben, wurden TROUBLE in unrühmlicher Stille zu Grabe getragen.

Warum diese beiden Bands hier in einem virtuellen Atemzug genannt werden? Ein Wort nur: SUPERSHINE. Und ein paar mehr zur Erläuterung. Hinter SUPERSHINE verbergen sich zwei bekannte Namen: ex-TROUBLE-Gitarrist Bruce Franklin und Doug Pinnick, Bassist und Sänger bei KING’S X. Selten war der mathematische Begriff Schnittmenge zur Umschreibung eines Musikkonglomerates angebrachter als bei diesem Album, klingen SUPERSHINE doch exakt wie erwartet: Instrumentale Songgerüste, die ohne Weiteres jüngerer TROUBLE-Alben entliehen sein könnten, treffen auf urtypische KING’S-Gesangslinien und ebensolche Vocal-Arrangements.

Die Gitarrenarbeit auf “Supershine” sorgt für wahre Momente der Freude

Doug Pinnick bemüht sich also nicht eine Sekunde, den Eric-Wagner-Ersatz zu mimen (ein Versuch, der ohnehin zum Scheitern verurteilt wäre), passt mit seiner warmen, soulgetränkten Stimme aber kaum weniger gut zu den Songs und gewinnt dem typischen TROUBLE-Sound gänzlich neue, ungeahnte Seiten ab. Die größten Glücksgefühle spenden jedoch DIE musikalischen Momente des Albums, in denen sich die einzigartige Gitarren-Arbeit Franklins frei entfalten kann. Ach, was habe ich sie vermisst, diese staubtrockenen Knack-Riffs und vor allem diese warmen, unnachahmlich gefühlvoll-melodischen Leads!

Eben jene Gitarrenarbeit sorgt dafür, dass selbst die Tracks, die man – Nostalgie hin, Wiederhörensfreude her – beim besten Willen nicht als große Songwriter-Kunst anpreisen kann, immer noch das Prädikat hörenswert verdienen, als da wären “Kingdom Come”, “Automatic” und “Love”. Der Rest: sehr gut bis schlichtweg überragend. In letzte Kategorie fallen insbesondere “One Night” (das ein dezentes “Memory Garden”-Flair verströmt), “I Can’t Help You” und “Going Down” (die beiden engsten Symbiosen aus den jeweiligen Band-Sounds), das energische “Won’t Drag Me Down” und schließlich das von “In Mourning” eingeleitete “Shadows/Light”, dem legitimen Nachfolger von “Misery Shows Pt. 2”.

SUPERSHINE können so manche Schmerzen lindern

Fazit: Wer die Trauer ob des Ablebens Chicagos one and only TROUBLE immer noch nicht verwunden hat, MUSS SUPERSHINE lieben. Obgleich auch dieses Album nicht wirklich über den tragischen Verlust der einzig wahren Hippie Doomer dieser Welt hinwegtrösten kann, wird es die schlimmsten Schmerzen lindern, kann doch keine, und ich betone: KEINE Stoner Rock-Band weit und breit auch nur annähernd mit derart authentischer Gefühlsfülle psychedelisch angehauchten 70er Jahre-Metal interpretieren wie Franklin auf seinen sechs Saiten. Sicher, TROUBLE ohne Eric Wagner ist nicht TROUBLE, doch ein solcher Anspruch bleibt schon per Definition außen vor. SUPERSHINE ist SUPERSHINE. Nuff said. Ihr wisst, was zu tun ist…

Line-Up:

Doug Pinnick – vocals & bass
Bruce Franklin – guitars & vocals

Gäste:
Jeff Olsen – drums
Jerry Gaskill – drums

Produziert von Doug Pinnick & Bruce Franklin
Label: Metal Blade

SUPERSHINE “Supershine” Tracklist

  1. Take Me Away
  2. Kingdom Come
  3. One Night
  4. I Can’t Help You
  5. Shinin’ On
  6. Won’t Drag Me Down
  7. Automatic
  8. Candy Andy Jane
  9. Love
  10. Going Down
  11. In Mourning
  12. Shadows/Light
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner