Das nenne ich mal einen krassen Stilwechsel. Vor etwa vier Jahren hatte ich das Vergnügen mit STIMPACK die Bühnenbretter zu teilen und die damals vorgetragene Musik hat nicht mehr sehr viel gemeinsam mit den Ergüssen von heute. Früher agierte das Quintett eher im traditionellen Nu Metal/Crossover-Bereich und hatte englische Texte am Start. Beim vorliegenden Debütalbum Dunkle Wasser zeigen sich STIMPACK in einem anderen Licht. Die Texte sind durchweg in der Muttersprache deutsch gehalten und auch musikalisch geht man einerseits rockiger und auf der anderen Seite metallischer vor. Die Riffs sind oftmals skandinavisch inspiriert und lassen an Bands wie etwa SONIC SYNDICATE denken. Wenn die Combo im kernigen Rockbereich unterwegs ist, sind Parallelen zu den deutschen Kollegen von GRANTIG nicht von der Hand zu weisen. Musikalisch gefallen mir die Jungs besser als noch vor ein paar Jahren, doch spätestens am Gesang werden sich die Geister scheiden. Wenn Sänger Oli aggressiv shoutet hat dies durchaus seinen Reiz, doch wenn es extrem melodisch wird, dann kommt leider ein Hauch von einer japanischen Unterkunft aus Deutschland auf. Die Produktion von Dunkle Wasser ist transparent und druckvoll. Letztendlich bleibt ein Album zurück, dass den Vorschusslorbeeren nicht gerecht wird. Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde man förmlich durch Werbung im Netz erschlagen, aber was zuletzt zählt ist das Endprodukt und dieses kann nicht vollständig überzeugen.
Veröffentlichungstermin: 22.06.2009
Spielzeit: 40:35 Min.
Line-Up:
Oliver Miller – Gesang
Martin Fuchs – Gitarre
Moritz Kohrs – Gitarre
Klaus Kössinger – Schlagzeug
Florian Horak – Bass
Produziert von Corni Bartels
Label: The Rocking Ape Records
Homepage: http://www.stimpack.net
MySpace-Seite: http://www.myspace.com/stimpack
Tracklist:
01. Stimpack (Intro)
02. Aus der Asche
03. Herz auf Eis
04. Spiegelkind
05. Schritt zu weit
06. Allein unter Geistern
07. Dunkle Wasser
08. Vater Unser
09. Weissblut
10. Schlachtplatte
11. Alles was wahr ist
12. Nichts ist umsonst