STARS AND STRIPES: One Man Army

Warum der SLAPSHOT-Sänger Choke wohl auf die Idee gekommen ist, ein zweites STARS AND STRIPES-Album aufzunehmen? An vielen Ideen, die verwirklicht werden wollen, hat es definitiv nicht gelegen.

STARS AND STRIPES ist ein Sideprojekt des SLAPSHOT-Sängers Jack Choke Kelly, der mit seiner eigentlichen Truppe bereits seit 1986 Platte um Platte voll geballtem, straightem, halsschlagaderbrechendem Hardcore abliefert. Warum er seine Zeit nun mal wieder in diesen drögen, uninteressanten und unerträglich prolligen Hools-Street-Punk investiert, bleibt sein Geheimnis. Das erste Album veröffentlichten STARS AND STRIPES 1988, es hieß… Shaved For Battle. Äh, ja.

Das, die Texte (und sogar schon die Songtitel) reichen völlig aus, um ein Bild von der Band und deren Intention zu zeichnen: One Man Army – so der Titelsong und Opener – ist eine biergeistige, selbstverliebte Pseudo-Hymne, nicht ohne den obligatorischen whooo-hoooo-hoo – Chorus daherkommend, simpel gestrickt, lieblos in die Mikros geschraddelt. Gesungen wird über Fußball, Prügeln und harter-Mann-sein. Fällt schwer, etwas Positives zu sehen an diesem Mist. Weder ideologisch noch musikalisch, denn was sich die Bostoner an ätzenden Störfaktoren leisten, ist ziemlich peinlich. Schon beim zweiten Track Running For Your Live wird klar, dass Jack Kelly seine gesanglichen Fähigkeiten während dieser Aufnahmen zuhause vergessen hatte und Song für Song wird’s schlimmer, stupider, einfach: noch schlechter. Hang on (to your dreams) lässt noch so etwas Ähnliches wie einen Rhythmus erkennen, beginnt sogar mit einer fast klaren Gesangslinie, doch nach ein paar Takten macht der fieser Refrain-Titel die (kleine) Hoffnung auf Besserung zunichte, er wird bis zum Erbrechen wiederholt in des Hörers Gehirnwindungen gedrückt. Bei Just Fuckin´ Around gibt’s einen kurzen Lichtblick: die echte Stimme Jack Kelly`s, für zwei Sekunden hat der Mann es tatsächlich übers Herz gebracht und WIRKLICH GESUNGEN. Leider war´s nur das Outro des Liedes, weiter geht’s mit S.T.F.U., wieder ein tausendfach wiederholter Refrain, diesmal Shut the fuck up. Bored Bored Bored (o ja, genau das bin ich von dem Album) kommt durch die Gitarrenarbeit nicht ganz so schlecht weg wie der Rest, sowieso sind die Herren mit den Saiteninstrumenten die einzigen, die zumindest zeitweise aus der Reihe tanzen und ein wenig Talent zeigen. Ändert aber auch nix mehr, die Platte ist Müll, tut´s euch nicht an.

Veröffentlichungstermin: 05.07.2004

Spielzeit: 33:00 Min.

Line-Up:
Jack Kelly – vocals

Tim Gillis – Lead Guitar

Linda Bean-Pardee – Bass

Mark McKay – Drums

Chris Lauria – Guitar

Produziert von Jim Seagel
Label: I Scream Records

Tracklist:
1.One Man Army

2.Running For Your Life

3.Subway Stomp

4.Hang On (To Your Dreams)

5.Just Fuckin´ Around

6.S.T.F.U.

7.Relegated (For Leeds)

8.Bored Bored Bored

9.90 Minutes Of Hell

10.Storm Over Europe

11.Garden Toons

12.Let´s Party

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