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SS ULTRABRUTAL: Global Brutal

Hier gibt es punkigen Metal oder metallenen Punk (je nach Hörweise…), der zwar nicht sonderlich originell oder anspruchsvoll, dafür aber knackig und authentisch, klingt.

Ohne der Detail-Kenner der deutschen Punk(rock)-Szene zu sein, kenne ich doch die eine oder andere Band und finde die eine oder andere dieser einen und anderen Bands auch wirklich gut.

Allen voran die DIMPLE MINDS, als deren Fan ich mich – auch wenn die Musiker Fans von Werder Bremen sind – durchaus bezeichnen möchte.

Warum ich die Bremer DIMPLE MINDS in einem Review zur aktuellen Scheibe der Hamburger SS ULTRABRUTAL nenne?

Nun, weil die sich beide Bands stilistisch doch sehr ähneln. Das liegt natürlich zum einen am Gesang von Frontmann Votzer, der wie der stimmliche Bruder von DIMPLE MINDS-Sänger Lars klingt.

Aber auch musikalisch und stilistisch trennen beide Bands nicht gerade Universen. Es gibt also punkigen Metal oder metallenen Punk (je nach Hörweise…), der zwar nicht sonderlich originell oder anspruchsvoll, dafür aber knackig und authentisch, klingt.

Wie auch bei den Bremer Stadtmusikanten betreiben die Jungs von der Waterkant hier nicht die hohe Kunst des Songtexte-Schreibens, d.h. die Band arbeitet nicht mit gekünstelten Metaphern und Philosophien, die man erst beim zwischen-den-Zeilen-lesen als solche erkennt.

Nein, sie redet Tacheles und Klartext. Das kommt zwar manchmal sicherlich etwas prollig, plump und plakativ rüber, passt aber! Man singt ein Loblied auf Hamburg (Hamburger Junx), einige Songs (Schwerelos, The Shape of Things To Come) wurden mit Pianoklängen angereichert, während bei anderen (Schlag Zurück, Widerlich, Was solls?!) mächtig Gas gegeben wird.

Siegertyp erinnert an El Cattivo von der selbst ernannten besten Band der Welt, Revanche hat dagegen einen leichten BÖHSE ONKELZ-Touch (etwa die Heilige Lieder-Phase), Schwerelos geht schon fast als Ballade/Liebeslied durch und ein Stück wie das getragene Heilich klingt eher nachdenklich.

Aber egal, wie oder nach wem der eine oder andere Ton auch klingen mag. Die Band wildert ausschließlich in ihrem Gebiet, d.h. die Genre-Grenzen werden nicht oder nur ganz, ganz selten überschritten.

Wer also auf authentische Proll-Punkrock aus der old school steht, sollte ruhig mal in das Album reinhören.

Achja, bevor sich jemand im Messageboard über den Bandnamen aufregt, hier die kurze Geschichte, wie die Band zu diesem kam:

Es war im Winter um 1981 rum, als wir bei minus 10 Grad frierend und zitternderweise in Kai´s Keller unter seiner Wohnung im Karolinenviertel saßen und mit Handschuhen auf der Holzklampfe jammten.

Auch die paar Kerzen und ein kleines Feuer konnten die bitterböse Kälte nicht vertreiben.

Wir hatten noch 20 Mark und Michel ging los um ne gebrauchte Heizung von irgendeinem Typ zu organisieren.

Klappte auch, nur auf dem Weg zurück tauschte er diese gegen was zu rauchen ein.

Wir waren schwer begeistert und barzten erstmal ordentlich einen durch.

Bibbernd enstand folgender Dialog:

Es ist November!
Ess sis arschkalt!
Esssisecht ätzend!
Essis ultrabrutal!
SS ULTRABRUTAL!

Veröffentlichungstermin: 14.02.2005

Spielzeit: 56:33 Min.

Line-Up:
Votzer – Vocals

Johnny Gitarre – Guitar

Old Erwin – Bass, Keys, Sampler

Nagel – Drums

Produziert von SS Ultrabrutal & Martin Witte
Label: Mata Hari Enterprises

Homepage: http://home.arcor.de/ssub-hh

Email: olderwin@gmx.de

Tracklist:
1.Geiles Tier

2.Schlag Zurück

3.Yammer Nich!

4.Widerlich

5.Proletenpower

6.Vollidiot

7.Hamburger Junxs

8.Was Solls?!

9.Lachgas Für Hamburg

10.Siegertyp

11.Weit Weit Weg

12.Revanche

13.Kein Morgen

14.Schwerelos

15.Heilich

16.The Shape Of Things To Come

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