SONIC SYNDICATE: Eden Fire

Gibt es in Schweden eigentlich so etwas wie ein Metal Nachwuchszentrum?

Wie geschwollen müssen eigentlich schon die Euter der stets um Nachwuchs und Aufzucht bemühten Elchmama sein? Das jüngste Elchkalb hört auf den Namen SONIC SYNDICATE und müsste dem Alter nach noch etwas wackelig auf den Beinen stehen. Ganze 22 Lenze zählt der Bandsenior, von den jugendlichen 17 des Bandbenjamins ganz zu schweigen. Doch bevor wir uns zu sehr mit der Altersstruktur oder der Herkunft dieser Melodic Death Metal Band beschäftigen, widmen wir uns lieber der Musik. Eden Fire ist ein anständiger Output, der brav die Richtlinien des Genres befolgt. Tiefgestimmte Riffgewitter, melodiöse Refrains, dezenter Keyboard-Einsatz und ambitioniertes Drumming. Nichts Neues also.

Doch SONIC SYNDICATE überraschen hier und da doch ein wenig. So kommen bei Enhance My Nightmare weibliche Vocals zum Einsatz, für die im Übrigen Bass-Pin-Up Karin Axelsson verantwortlich zeichnet, und auch die konzeptionelle Dreiteilung des Albums sorgt für Erstaunen. Letztere hat allerdings den Grund, dass die Schweden auf ihrem Labeldebüt, das gleichzeitig auch das Debüt des neugegründeten Labels Pivotal Rockordings darstellt, ihre schöpferische Vergangenheit ebenfalls verewigt wissen wollen. Denn mit den Parts Extinction – A Sinwar Quadrilogy und Black Lotus – The Shadow Flora finden sich die letzten beiden Demo-EPs neu eingespielt auf dem Album wieder. Daher überrascht es nicht, dass das neue Songmaterial im ersten Drittel von Eden Fire reifer und durchdachter klingt. Die Befürchtung, dass die Qualität des Albums abebbt, ist daher berechtigt und man wird mit der Zeit wirklich müde, aufmerksam dem Schaffen der sechs Jungspunde zu folgen. Immer öfter wirkt die gesangliche Mixtur aus Metalcore und Death Metal einschläfernd, der geschliffene Sound zu glatt und die Melodien zu genretypisch.

Aber wie schon gesagt, bei den letzten beiden Dritteln des Albums handelt es sich um Frühwerke einer Band, die damals noch das eine oder andere Jährchen jünger war. Festzuhalten bleibt sicherlich, dass die Band Potenzial hat, wenngleich sie sich in einer populationsreichen Herde findet, wo der Futterneid durchaus vorhanden ist. Inwieweit sich SONIC SYNDICATE auch ohne Muttermilch weiterentwickeln können, bleibt abzuwarten.

Veröffentlichungstermin: 13.09.2005

Spielzeit: 43:02 Min.

Line-Up:
Richard Sjunnesson – Vocals

Roger Sjunnesson – Guitar

Robin Sjunnesson – Guitar

Andreas Martensson – Keyboard

Karin Axelsson – Bass & Backup Vocals

Kristoffer Bäcklund – Drums & Backup Vocals

Produziert von Christian Silver & Manne Engström
Label: Pivotal Rockordings

Homepage: http://www.sonicsyndicate.com

Email-Adresse der Band: sonicsyndicate@hotmail.com

Tracklist:
Helix Reign – Chronicles of a Broken Covenant

I. Jailbreak

II. Enhance My Nightmare

III. History Repeats Itself

Extinction – A Sinwar Quadrilogy

IV. Zion Must Fall

V. Misanthropic Coil

VI. Lament of Innocence

VII. Prelude to Extinction

Black Lotus – The Shadow Flora

VIII. Soulstone Splinter

IX. Crowned in Despair

X. Where the Black Lotus Grows

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