SILENCE: The P/O/U/R Letters [Eigenproduktion]

Einen Preis für besondere Eigenständigkeit werden SILENCE zwar nicht absahnen, "The P/O/U/R Letters" ist dennoch eine empfehlenswerte Scheibe für alle, die sich gerne einen Ohrwurm pfeifend von der Brücke stürzen würden.

SILENCE meinen es ernst, das zeigt sich bereits in den äußeren Werten dieser eigenproduzierten CD, welche alleine durch die tolle Aufmachung mit einem Cover von Niklas Sundin schon mal einen sehr professionellen Eindruck hinterlässt, welcher durch die kräftige, völlig tadellose Produktion noch bekräftigt wird. Nein, The P/O/U/R Letters braucht sich in dieser Hinsicht hinter keiner Label-Veröffentlichung verstecken. Und wie sieht es musikalisch aus? Auch da ist man auf einem verdammt hohen Niveau, wenn es auch noch etwas an Eigenständigkeit mangelt. Im Grunde machen die Jungs es dem Rezensenten verdammt einfach, denn die Stilbeschreibung im Bandinfo trifft es ziemlich genau: große Melodien, rauher Gesang & Refrains die das Ohr nie mehr verlassen in der Tradition von CEMETARY, PARADISE LOST & LAKE OF TEARS… – mehr gibt es eigentlich kaum zu sagen. Fügt man noch ein wenig SENTENCED hinzu, so hat man eine gute Vorstellung davon, was man von SILENCE zu erwarten hat. Mal treibenden, mal langsamerenm aber stets melancholischen Metal mit vielen melodischen, zweistimmigen Gitarrenparts, nicht zu sehr in den Vordergrund gemischten Keyboards und jeder Menge Ohrwurm-Refrains, wie sie ein Daniel Brennare auch nicht viel besser hinbekommen hätte. Der rauhe Gesang, der irgendwo zwischen LAKE OF TEARS und SENTENCED anzusiedeln ist, kommt zwar manchmal etwas gekünstelt rüber, kann aber im Großen und Ganzen durchaus überzeugen. Einzig die Keyboards, die in fast jedem Stück den gleichen Standard-Streicher-Sound verwenden, wirken sich auf Dauer etwas negativ aus, wie auch die Tatsache, dass die Refrains von Lady Farewell und You First, Then Me sich in der Melodieführung nicht allzu groß unterscheiden. Gingen hier etwa die Ideen aus? Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass The P/O/U/R Letters eine Ansammlung von Hits ist, die jeden Fan der genannten Bands glücklich machen dürfte. Der treibende Opener, das abwechlsungsreich gestaltete, mit einem Piano-Intro beginnende Leave oder der melancholische, balladeske Düster-Rocksong Those Who Have Failed seien hier nur exemplarisch genannt.

Einen Preis für besondere Eigenständigkeit werden SILENCE zwar nicht absahnen, The P/O/U/R Letters ist dennoch eine empfehlenswerte Scheibe für alle, die sich gerne einen Ohrwurm pfeifend von der Brücke stürzen würden.

Veröffentlichungsdatum: November 2003

Spielzeit: 42:04 Min.

Line-Up:
Stefan Müller – Gesang

Bernd Wolf – Gitarre

Christian Marsch – Gitarre

Sebastian Koos – Keyboards

Oliver Göß – Bass

Bastian Mattlener – Drums

Produziert von Tom Amendt

Homepage: http://www.worldinsilence.de

Email: stefan@worldinsilence.de

Tracklist:
1. Lady Farewell

2. Distress

3. Leave

4. You First, Then Me

5. Grief:Dancing:Eternal

6. Those Who Have Failed

7. The Cynic

8. Thousand Times Goodbye

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