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SILENCE: Enola [Eigenproduktion]

Optisch und musikalisch an Sentenced erinnernd präsentieren SILENCE eine ordentliche Eigenproduktion

Die Aufmachung von „Enola“ ist für eine Eigenproduktion wirklich außergewöhnlich: ein aufklappbarer Digipak, für dessen Layout sich DARK TRANQUILLITYs Niklas Sundin verantwortlich zeigt. Beim Betrachten des Covers und der Songtexte („Suicidal Angels“, „Sun goes Down“) kommt mir sofort eine Band in den Sinn: SENTENCED. Zweifellos ist die Verpackung der CD alles andere als durchschnittlich, dennoch frage ich mich, ob sich die Band mit der extremen Ähnlichkeit zu SENTENCED wirklich einen Gefallen getan hat. Die Gefahr, dass man SILENCE als bloßen Rip-Off sieht, wird so nur unnötig vergrößert.

Musikalisch sind die Pararlellen zu SENTENCED zwar durchaus auch vorhanden, aber lange nicht so dominant, wie es die Aufmachung der CD nahe legt. SILENCE gehen zwar mit einer gewissen Schlagseite in Richtung Melancholie zu Werke, klingen insgesamt aber etwas fröhlicher als die finnischen Vorbilder. Besonders der Gesang unterscheidet sich doch erheblich, Stefan Müller hat zwar das Zeug zu einem guten Sänger, die Stimme ist kräftig und sauber, doch auf Dauer fehlt die Abwechslung in den Strophen.

Ein wenig mehr Variation in seinem Gesang würde die Songs bereichern, zumal die beiden Gitarristen ganz in der Tradition von SENTENCED ziemlich gute Riffs aus dem Ärmel schütteln, die schnell ins Ohr gehen und mit schönen Melodien überzeugen. Der melodische Aspekt der Band wird durch die manchmal leider etwas zu weit in den Vordergrund gemischten Keyboards unterstützt. Die oft mehrstimmigen Refrains der Songs und das Wechselspiel zwischen Gastsängerin Jule Müller und Stefan Müller bei zwei Songs zeigen, dass die Band auf dem richtigen Weg ist und gar nicht so sehr an einem Vorbild klebt, sondern durchaus einen eigenen Weg einschlagen kann. Die Ansätze sind auf jeden Fall da – „Enola“ ist der Beweis.

SILENCE “Enola” Tracklist

  1. Suicidal Angels
  2. Sun Goes Down
  3. Heartstabbed
  4. The Razorblade-Rattle
  5. Life’s Bastard
  6. Shadowseason
  7. Enola

Spielzeit: 31:47

Besetzung:

Marco Wolf- Bass
Stefan Müller – Gitarre, Gesang
Sebastian Koos – Keyboards
Christian Gimperlein – Schlagzeug
Bernd Wolf – Gitarre

VÖ: 28.8.2000

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