Zeit… Diese muss man sich nehmen, um das zweite Album des Trios aus Portland zu erfassen. Vordergründig spielen SHROUD OF THE HERETIC old-schooligen Death / Doom Metal, der leichte Funeral-Tendenzen zeigt. Doch wenn man genauer (und öfter) hinört, findet man auf Unorthodox Equilibrium einige winzige Details, welche die Band zu mehr befähigt, als bloß schleppend böse Musik zu schreiben.
Dabei wäre das offensichtliche Soundmaterial an sich schon stark. Rohes Riffing mit abrupten Tempiwechsel wie in Unorthodox Equilibrium oder Omega Apeiron, dahintröpfelnde Double-Bass der Schlagzeugerin Lauren wie in Metempsychosis oder der in den Raum geschrieene Growl-Gesang von Thom Gann, der in dieser Hinsicht an PAN.THY.MONIUM erinnert. In den ganz schleppenden Passagen kommen einem auch weniger schräge AUTOPSY oder CELTIC FROST in den Sinn. Demzufolge gibt es schon einiges an roher Urgewalt, die sich in den vier überlangen Songs entfaltet.
Allerdings ist es schade, dass der dumpfe und platte Sound sich allzu sehr der Roheit der Musik anpasst. Somit wird es einem erschwert, gewisse Feinheiten – auch im Songwriting – herauszuhören. Darüber hinaus hätten manche Passagen mit einem ausgefeilterem Klangbild noch mehr Kraft entwickeln können. Dennoch ist SHROUD OF THE HERETIC mit ihrem zweiten Album ein starker Vertreter in Sachen Death / Doom Metal gelungen, der Lust auf mehr macht.
Veröffentlichungstermin: 02.08.2015
Spielzeit: 42:24 Min.
Line-Up:
Thom Gann – Bass & Gesang
JT Gilmore – Gitarre
Lauren – Schlagzeug
Produziert von JT Gilmore @ Red Lantern Studios, Portland (USA)
Label: Iron Bonehead Productions
Homepage: http://shroudoftheheretic.bandcamp.com
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/shroudoftheheretic
Tracklist:
1. Unorthodox Equilibrium
2. Metempsychosis
3. Sprawling Black Mass Consummation
4. Omega Apeiron