SETHIAN: Into The Silence

Was vom Label als Gothic Metal angepriesen wird, entpuppt sich als eine etwas orientierungslos wirkende Mixtur aus größtenteils seichtem Düster-Rock im Fahrwasser der Landsmänner TO/DIE/FOR oder auch älteren HIM auf der einen Seite und 08/15-Melodic Metal auf der anderen Seite, kann jedoch kaum überzeugen.

Dass prominente Bandmitglieder nicht ein Garant für ein starkes Album sein müssen, zeigen SETHIAN mit ihrem Debütalbum Into The Silence, auf dem NIGHTWISH-Drummer Jukka Nevalainen zu hören ist. Offenbar haben die Finnen ein solches Namedropping aber nötig, denn die Musik an und für sich ist nicht wirklich überzeugend. Was vom Label als Gothic Metal angepriesen wird, entpuppt sich als eine etwas orientierungslos wirkende Mixtur aus größtenteils seichtem Düster-Rock im Fahrwasser der Landsmänner TO/DIE/FOR oder auch älteren HIM auf der einen Seite und 08/15-Melodic Metal auf der anderen Seite. Exemplarisch für die erste Kategorie sei hier Dream Domain genannt, ein verdammt poppig geratener Midtempo-Song mit kitschigen Hooklines, schnulzigen Chören und Keyboardteppichen, die dem Ganzen wohl einen Gothic-Anstrich geben sollen und so in ähnlicher Form noch des öfteren auf Into The Silence auftauchen. Sänger Wilksa versucht zwar immer wieder durch tiefere Gesangs- und Sprechparts und Geflüster eine düstere Stimmung herauszubeschwören, das klingt aber alles sehr kalkuliert und gelingt ihm auch nur bedingt, zumal er nun mal größtenteils in einer höheren Tonlage singt und dabei eher Erinnerungen an STRATOVARIUS aufkommen lässt. Das passt alles nicht zusammen, und die offenbar angestrebte Zielgruppe der HIM-Hörerschaft wird dem Melodic Metal-Gesang sicherlich auch eine Absage erteilen. Zu guter letzt ist das Album noch – typisch finnisch halt – mit einer aalglatten Produktion versehen, die der Musik die restlichen noch vorhandenen Ecken und Kanten nimmt. Da die Songs allesamt keinen großen Wiedererkennungswert besitzen und die vielen zu hörenden Standardmelodien bis auf wenige Ausnahmen austauschbar klingen, kann auch für Fans von TO/DIE/FOR und HIM keine Kaufempfehlung ausgesprochen werden.

VÖ: 14.06.2003

Spielzeit: 48:41 Min.

Line-Up:
Wilska – Vocals
Jussi Koponen – Guitars, Backing Vocals
Juuso Jalasmäki – Guitars, Backing Vocals
Maco Kautonen – Guitars
Jukka Nevalainen – Drums
Sam Silvennoinen – Bass

Produziert von Tuomo Valtonen
Label: Spinefarm Records

Homepage: http://www.sethianmusic.com

Email: sethian@sethian.cjb.net

Tracklist:
1. Nothing Is True
2. Dream Domain
3. Love Under Will
4. Epitaph
5. Too Far Gone
6. Purity In Sorrow
7. Dead Reckoning
8. Magdalene
9. Heavens May Fall
10. Blood Calling
11. Call Of The Wild
12. Into The Silence

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