SERAPHIM: Hope [Eigenproduktion]

Gute Doom/Gothic Metal-Eigenproduktion. Sechs melancholisch-depressive Songs, die es lohnen, angehört zu werden.

„Hope“ – Hoffnung. Klingt schön positiv. Pustekuchen, alles Ironie. Bei SERAPHIM ist nichts fröhlich oder hoffnungsvoll. Resignation und Depression bestimmen die Musik, düsterer Doom/Gothic Metal regiert hier über allem. Schwere Gitarrenriffs, schleppendes Schlagzeug, brutale, äußerst gelungene Growls und dazu eine schöne Frauenstimme… irgendwie kennt man das schon… oder etwa doch nicht? SERAPHIM, die aus einem Kaff namens Wiesloch kommen, verstehen es durchaus, auf ihrer selbstproduzierten Demo-CD „Hope“ dem Hörer zu gefallen.

Warum? Nun, zu allererst sind da die schönen Melodien, die allegegenwärtig durch die Songs schleichen und sich in den Gehörgängen festsetzen. Wunderschön ist die Stimme von Sängerin Jenny Weber, die nun wirklich jeden Ton trifft und damit schon was Besonderes ist. Gerade Underground-Sängerinnen sind oftmals ja nicht so das Wahre. Bei dieser aber stimmt alles. Auch „Grunzer“ Maik Wacker versteht sein Mundwerk und growlt, was das Zeug hält. Die anderen Musiker wissen ebenfalls, was sie da in den Händen halten, und spielen sehr ordentlich. Technisch ist also nichts auszusetzen. Doch wie steht es mit den Songs?

SERAPHIM wissen, wie man gute Songs schreibt

Auch die sind gut. Jedes einzelne der sechs Stücke hat seine Eigenarten, und nie wird einer langweilig, trotz Spielzeiten bis zu zehn Minuten. Immer kommt etwas, auf das man sich freuen kann. Sei es der aggressiv-intensive Refrain von „Goddess“ oder das bombastische „Name Of God“, SERAPHIM wissen, was der Hörer hören will. Zu bemängeln wäre bei all dem Lob sicherlich die höchstens durchschnittliche, sehr „undergroundige“ Produktion (die aber sicher auch vielen gefallen wird, so wie sie ist), und die mangelnde Originalität.

Besonders eigenständig ist die Mischung aus Doom, Death und Gothic Metal mit Sopransängerin nämlich nicht, wenn man mal davon absieht, dass auf „Hope“ kaum Keyboard zu hören ist (also Metal pur sozusagen). Aber Gott sei Dank gibt es immer noch genügend Leute, denen Eigenständigkeit nicht über alles geht und die auch gerne mal einfach nur gute Songs hören wollen, welche zudem auch noch dieses gewisse „Underground-Feeling“ besitzen. Denen sei geraten, sich den Namen SERAPHIM zumindest zu merken.

Spielzeit: ca. 50:00 Min.

Line-Up:

Maik Wacker – Vocals
Jenny Weber – Vocals
Thorsten Streng – Bass
Michael Ronellefitsch – Guitar
Matthias Schaedel – Guitar
Michael Mayer – Drums
Jan Szczepanski – Synthesizers & Effects

Produziert von Candit Productions & Seraphim
Label: Eigenproduktion

SERAPHIM “Hope” Tracklist

1. Intro
2. Name Of God
3. Goddess
4. König der Gedanken
5. Silent
6. Rain
7. Lost
8. Outro

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner