SANGARA: Symphony Of Evil

Traditioneller Metal aus Russland: Sehr souverän vorgetragen, arrangiert und produziert!

Wer Lust auf eine ordentliche Dosis Russlandmetal hat, liegt bei SANGARA goldrichtig. Leider liegen mir zur Band kaum Informationen vor, zumindest keine mir verständlichen. Sowohl die (sehr lahme) offizielle Homepage, als auch die des Labels sind nämlich ausschließlich in russisch gehalten, es versteht sich daher von selbst, dass die Jungs auch keine englischen Texte verwenden und ich die hier erwähnten englischen Titel lediglich vom Label abgekritzelt habe.

Stilistisch haben sich SANGARA auf ihrem bereits 2004 erschienenen Debüt (?) Symphony Of Evil ganz dem traditionellen, mit melodischem, leicht angerautem Gesang versehenen Metal ohne große Schnörkel verschrieben, Anleihen bei Russlands wohl erfolgreichster Metalband ARIA sind also durchaus vorhanden. Sowohl produktionstechnisch als auch handwerklich ist alles in Butter, die Jungs scheinen nicht erst seit gestern zu lärmen, auch im songwriterischen Bereich hat alles Hand und Fuß, die Arrangements sitzen und packende Hooklines sind im Überfluss vorhanden. Gitarrentechnisch sind deutliche MAIDEN-Einflüsse auszumachen, die SANGARA-Klampfer haben ihre Hausaufgaben gemacht, fahren haufenweise doppelstimmige Leads auf und riffen sich quer durch den metallischen Gemüsegarten. Vielleicht hätte im Gesamtbild der eine oder andere zusätzliche Schuss Eigenständigkeit Symphony Of Evil noch gut getan, so sind es eben einzig und alleine die in Landessprache gehaltenen Vocals, die SANGARA ein russisches Flair verleihen und sie von westlichen Bands unterscheiden. O.k., im Gegenzug verlangt ja auch kein Schwein von deutschen Bands, Volksmusikeinflüsse einzubauen, insofern sind meine Wünsche nach unbedingter metallischer Unterscheidung vielleicht auch ganz einfach haltlos und ich tue den Jungs damit Unrecht…

Im Endeffekt ist Symphony Of Evil zwar kein absoluter Überhammer geworden (das hat mit Sicherheit auch kein Leser erwartet), klingt aber definitiv auch wesentlich mehr als nur solide. Fans russischen Stahls werden Symphony Of Evil jedenfalls schnell in ihr Herz schließen und es wäre den Vieren von SANGARA zu gönnen, wenn sie in westlichen Gefilden ein Bein auf den Boden bringen würden. Wenn man jedoch bedenkt, dass selbst die bereits erwähnten ARIA (die in Russland absolute Superstars sind) in Deutschland kaum jemand kennt, will ich das einfach mal bezweifeln.
Wer jetzt spontan zugreifen will, muss leider noch etwas Vorarbeit leisten, bevor er belohnt wird. Bezugsquellen sind mir leider nicht bekannt, am besten ihr fragt mal auf der Seite von Metalism Records nach, dort gibt es mehrere Hörproben und man wird euch auch sicherlich irgendwie weiterhelfen können.

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 51:59 Min.

Line-Up:
?
Label: Metalism Records

Homepage: http://www.sangara.narod.ru

Tracklist:
1. Last Scream
2. Symphony Of Evil
3. Under The Ruins
4. Pain
5. Hate
6. To See The Light
7. The Unknown Land
8. Black Morning
9. One
10. Fear
11. For Rock´N´Roll

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