SAKRAMORTEM: Pastdespairfuture [Eigenproduktion]

Doch wenn ich dann den x-ten Titel der Marke "Drei Wörter, Zusammenhang irrelevant" sehe…

Heiligkeit, Tod – da kommt bei mir unweigerlich das Gefühl auf, ruhig sein zu müssen, um Trauernde oder den Frieden im Gotteshaus nicht zu stören. Doch wenn ich dann den x-ten Titel der Marke Drei Wörter, Zusammenhang irrelevant sehe, möchte ich am liebsten so laut aufschreien, dass das Weihwasser zu Plasma wird und die Kirche hell erleuchtet. Immerhin, wenn SAKRAMORTEM dann erstmal musikalisch loslegen dürfen, legt sich Dunkelheit über die entnervte Überreaktion. Diese ebbt soweit ab, dass ich sogar bereit bin, die titelgegebene Verzweiflung als Gegenwartssituation zu interpretieren.

Und das, obschon SAKRAMORTEM eigentlich keinen Grund zur Verzweiflung haben. Ihr Pastdespairfuture-Werk hat eine gute Produktion gekriegt, welche kaum Beschwerden hervorrufen sollte. Außerdem schaffen es die Goosefelder stets, eine düstere Atmosphäre aufrecht zu erhalten, die sich am liebsten in schwarzmetallischen Midtempo-Gefilden aufhält. Die Mucke des Vierers ist hierbei weniger in der kratzbürstigen Ecke anzusiedeln, sondern zeigt sich eher von der melodiösen, melancholischen Seite, die einigen Parts wohl die Genrezuordnung Dark Metal einbringen dürfte. Songs wie Nihil oder das schöne Gitarrensolo in Infinity setzen so durchaus Akzente, inwiefern man sich mit den deutschen Lyrics und den an Tilo Wolff-mit-Halsentzündung-Krächzgesang in Ausgebrannt anfreunden kann, steht auf einem anderen Blatt. Allerdings rühren SAKRAMORTEM ihre Texte glücklicherweise nicht mit der allzu Pathos-schwangeren Kelle an. Insgesamt lassen sich allerdings noch immer gewisse Unsicherheiten ausmachen – doch angesichts des jungen Bandalters von gerade mal vier Jahren ist dennoch einiges an Potenzial vorhanden.

Insgesamt schafft es Pastdespairfuture somit in die Range des soliden Mittelmass`. SAKRAMORTEM haben auf jeden Fall ein ordentliches Fundament, um sich daraus weiterzuentwickeln. Die Devise lautet also eher: Past – Hope – Future.

Veröffentlichungstermin: 18.11.2006

Spielzeit: 34:36 Min.

Line-Up:
Ben: Vocals
Martin: Gitarre, Bass
Max: Gitarre, Bass
Nils: Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.sakramortem.de

Email: info@sakramortem.de

Tracklist:
1. Kellerwelt
2. Nihil
3. Infinity
4. I (Instrumental)
5. Schleier des Vergangenen
6. Monumental Sleeping Gods
7. Ausgebrannt

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