RUSTY SOULS: Dust Devil (Eigenproduktion)

Ein netter Doom-Rock´n´Roll-Cocktail

Vielleicht kann sich der eine odere andere noch daran erinnern, dass Messiah Marcolin im Vorfeld der CANDLEMASS-Reunion in Schweden einige Shows mit der CANDLEMASS-Tribute-Band ANCIENT DREAMS spielte. Mit Dust Devil legen Gitarrist Eric Rauti und Bassist Mats Rendlert, Mitglieder besagter Cover-Band, die erste Promo-CD ihrer anderen Band vor. Zwar sind RUSTY SOULS auch in mehr oder weniger doomigen Gefilden unterwegs, wer jedoch angesichts dieses Background eine neue Epic Doom-Sensation erwartet, der wird bitter enttäuscht sein.

Stattdessen präsentieren uns die Schweden einen netten Doom-Rock´n´Roll-Cocktail, für den sie sicherlich keinen Originalitätspreis bekommen werden, der in dieser Mixtur allerdings durchaus interessant ist. Los geht es mit dem flotten Opener Dead Man Walking, der, mit einem verdammt coolen Iommi-Riff ausgestattet, mächtig abgeht und richtig gute Laune verbreitet. Die perfekte Musik zum Autofahren. Noch SABBATH-lastiger tönt allerdings das folgende If You Could See It (Through My Eyes), bei dem nicht nur das Riffing an die Godfathers Of Doom erinnert, sondern auch die seltsamen Gesangsharmonien in der ruhig gehaltenen Strophe ziemlich bekifft und Ozzy-like rüberkommen. Ansonsten erinnert Peter Nilsson aber, und da verspricht das Bandinfo nicht zuviel, ein ums andere Mal an den jungen Ian Gillan, vor allem wenn er sich in höheren Tonlagen bewegt. Mit den übrigen beiden Songs verfolgen RUSTY SOULS zwar eine ähnliche Linie (größtenteils flottes Tempo, simple Songstrukturen und ebensolche Riffs), können allerdings nicht so sehr überzeugen wie in der ersten Hälfte. Wo die ersten beiden Songs noch mit je einem echten Hammer-Riff aufwarten können, welches einem ein fettes Grinsen auf die Lippen zaubert, weil es so erfrischend altmodisch klingt, sind Cold und das von einem etwas moderneren, an BLACK LABEL SOCIETY erinnernden Riffing dominierte It´s Coming Down in dieser Hinsicht nur ganz nett und können im Gegensatz zu den ersten beiden Tracks auch nicht mit sonderlich eingängigen oder außergewöhnlichen Gesangs-Hooklines aufwarten.

Die Produktion ist verdammt dreckig und passt somit hervorragend zur Musik der Band. Man könnte vermuten, dass es sich gar um eine (sehr gute) Proberaumaufnahme handelt. Ein etwas differenzierterer und druckvollerer Sound würde dem Material der vier Schweden aber mit Sicherheit auch nicht weh tun.

Es ist schwer zu sagen, ob RUSTY SOULS über die Länge eines vollen Albums überzeugen könnten. Rostig klingt die Band auf keinen Fall, sondern erfreulich frisch und unverbraucht, trotz des Retro-Faktors ihrer Musik. Alleine wegen der ersten beiden Songs lohnt es sich für alle Freunde von BLACK SABBATH und artverwandten Kapellen aber sicherlich, den Staubteufel anzuchecken, zumal die komplette CD bei mp3.com heruntergeladen werden kann (einen Link gibt es auf der Homepage der Combo).

Spielzeit: 18:31 Min.

Line-Up:
Peter Nilsson – Vocals

Eric Rauti – Guitar

Mats Rendlert – Bass

Anders Ström – Drums

Homepage: http://listen.to/rustysouls

Email: rusty_souls@knac.com

Tracklist:
1. Dead Man Walking

2. If You Could See It (Through My Eyes)

3. Cold

4. Its Coming Down (bonus song)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner