RESTRUCTIVE: Restructive [EP]

RESTRUCTIVE lieben den Metalcore, das ist recht schnell offensichtlich. Nicht zuletzt deshalb will sich das Sextett aus Norddeutschland auf keine bestimmte Spielrichtung beschränken – die selbstbetitelte Debüt-EP pflügt daher einmal wild durch das komplette Genre. „Restructive“ ist dadurch sicherlich kein Innovationswunder, doch die sechs Kompositionen stecken dafür voller Leidenschaft, die sich zwischendurch natürlich in Breakdowns entlädt, aber auch in den wunderbaren Gesangslinien immer wieder ein emotionales Ventil findet.

„Darwin’s Theory Doesn’t Work“ ist daher quasi die Metalcore-Blaupause zum Auftakt, die alles in sich vereint, was wir uns im Jahr 2020 von einem Genre-Beitrag erwarten. Im Anschluss beginnen die tief gestimmten Djent-Gitarren von „Miracles“ ungleich heftiger, bevor uns dann allerdings ein radiotauglicher Refrain sanft über die Seele streicht. Einen kleinen Modern Metal-Einschlag können wir in diesen Passagen nicht leugnen, die poppigen Gesangsbögen verorten den Track quasi irgendwo zwischen BLEED FROM WITHIN, THE BLACKOUT ARGUMENT und den Alternative Rockern THE INTERSPHERE.

Zum Ende hin erlauben sich RESTRUCTIVE mehr Freiheiten

Das hört sich auf dem Papier abenteuerlich an, funktioniert aber als Spiel mit den Kontrasten ausgesprochen gut, zumal der Modern Metal- / Emocore-Track „Heritage Of Puppeteers“ im Anschluss RESTRUCTIVE sogar noch ein Stückchen eingängiger zeigt. Es scheint fast so, als würde die Band uns damit mit voller Absicht ins offene Messer laufen lassen. Nachdem die Erwartungen gesetzt sind, packt die EP plötzlich das schwere Gerät aus: In der zweiten Hälfte werden die Riffs härter, der Gesang aggressiver.

Abseits des beschwingten Crossover-Breaks teilt „Cocaine“ ordentlich aus, während der catchy Refrain in „I Took The Apple Away“ uns lediglich eine kurze Pause zugesteht. RESTRUCTIVE  erlauben sich zum Ende hin mehr Freiheiten, spielen erfolgreich mit Rhythmik und genrefremden Elementen, ohne jedoch den bereits erschlossenen Pfad gänzlich hinter sich zu lassen. Schauwerte gibt es freilich auch dort genug; und weil RESTRUCTIVE sich offenbar auf die Fahnen geschrieben haben, jeden einzelnen davon mitzunehmen, reißt „Rabbit In My Head“ zum Schluss gepflegt unsere Bude ab – das gehört ja schließlich ebenso zum Metalcore.

Veröffentlichungstermin: 27.06.2020

Spielzeit: 27:51

Line-Up

Bastian Bostelmann – Vocals
Patrick Weeken – Vocals
Jannik Schneider – Guitar
Malte Latzel – Guitar
David Reiher – Bass
Kai Flathmann – Drums

Produziert von RESTRUCTIVE

Label: Eigenproduktion

Homepage: https://restructive-official.com/
Facebook: https://www.facebook.com/Restructive/

RESTRUCTIVE “Restructive” Tracklist

01. Darwin’s Theory Doesn’t Work (Video bei YouTube)
02. Miracles
03. Heritage Of Puppeteers
04. Cocaine
05. I Took The Apple Away
06. Rabbit In My Head

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