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REPUKED: Dawn Of Reintoxication

Es ist ja immer interessant, wenn Bands ein Konzept haben, das sich in allen Outputs wiederfindet und Bandname, Artwork, Alben-Titel etc. mit einschließt. Im Fall von REPUKED schießt man sich damit aber meiner Meinung nach ins eigene Knie, denn die debilen Songtitel und Texte spiegeln nicht im Ansatz die Klasse der Musik wider und sind auch in ihrem kindischen “Gnhihihi”-Modus eher peinlich als lustig und schon gar nicht schockierend. Oder um er mit einer Abwandlung des Songtitels des Openers „Fucking your fucking Corpse“ zu sagen: Fucking your fucking own Knee.

Denn eben dieser Song weist musikalisch schon die Richtung, in die das ganze Album geht: Eine hervorragende Interpretation schwedischen Death Metals zwischen ENTOMBED zur „Left Hand Path“- und DISMEMBER zur „Like an everflowing Stream“-Phase, also jeweils in ihren besten Phasen. Dazu eine druckvolle, transparente Produktion, die aber genug Platz für Dreck und Distortion lässt. Da bin ich doch direkt angefixt (bzw. im dem Kontext „ange-fick-st“, Gnhihihi)

“Dawn Of Reintoxication” ist inspiriert und packend

Und das Tolle ist, es wird nicht nur der HM2-Sound aufgedreht und primitiv daher geschrammelt, auch wenn es hier und da etwas punkig wird, wie in “Shitfister” (Gnihihihi, bäääh!), sondern es wird der Spirit dahinter wieder erweckt und damit auch inspirierende Musik erschaffen.

Die Songs haben phasenweise diese kleine versteckten, tricky Details, die eben doch nicht primitiv sind, diese Art von Musik interessant halten und vor allem Riffs, die den Hörer wirklich packen. Vor allem dann, wenn die Vollbremsung eingeleitet und das Tempo in den tiefsten Ranz-Keller gedrückt wird. Dazu wird die dunkle Melodie ausgepackt und dann haben REPUKED nahezu die Klasse der Originale erreicht und schaffen es packend und intensiv zu klingen, wie etwa in „Retribution from behind“ (Gnihihihi von hinten!), mit einem langsamen Part zum Niederknien.

“Gnihihihi” und Kindergarten

Es gibt eine Menge wirklich überzeugende Songs wie „Vodka til the Grave“ (nebst dazugehörigem Fremdschäm-Video) mit durchgedrehtem Gaspedal und coolen Gitarren-Soli, dem ziemlich genialen „Repulsive Erected and Anally Infected“ (Gnihihihi, er hat „Anal“ gesagt!), oder dem dismemberigsten Song „Ecursion though Perversity“ (Uiijuih, pervers!).

Warum man als Titeltrack dann Dungeon-Synth-Gefiepe im Stile von John Carpenter macht, verstehe ich beim besten Willen nicht, aber wie gesagt, ich verstehe vieles an dieser Platte nicht. Außer, dass sie aus musikalischer Sicht Fans der oben genannten Bands ansprechen und eine Menge Spaß machen kann, wenn man bereit ist über das Kindergarten-Getue hinweg zu sehen.

Release Date: 09.10.2020

Line Up:

Rob the Slob – Vocals & Bass
Nicke Nopants – Guitar & Vocals
Rich Hard – Guitar & Vocals
Max Calamares – Drums

https://www.repuked.com/

https://soulsellerrecords.bandcamp.com/album/dawn-of-reintoxication

Label: Soulseller Records

REPUKED „Dawn Of Reintoxication“ Tracklist

1. Livers Bleed (4:02)
2. Fucking Your Fucking Corpse (3:47)
3. Shitfister (3:24)
4. Kick Fuck (1:47)
5. Retribution From Behind (6:11)
6. Global Burning (3:48)
7. Dawn Of Reintoxication (2:39)
8. Vodka Til The Grave (2:19) (Video bei YouTube)  (Gnihihihi, die kotzen ja! Iiihhh!)
9. Repulsive Erected and Anally Infected (4:13)
10. Sewer Rain (3:02)
11. Excursion Through Perversity (3:46)
12. Morbid Obsessions (9:09)

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