RASHEED: Instant Motion [Eigenproduktion]

Überraschend gut und eigenständig: Metal- und Hardcore-Kids dürfen hier ruhig mal reinhören.

Melodisch, hart, emotional – diese Schlagworte aus dem Infoschreiben der Hannoveraner können Metal- und Hardcore-Fans sofort das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. KILLSWITCH ENGAGE, ick hör dir trapsen. Aber so leicht macht es uns das junge Quartett dann doch nicht. Instant Motion wartet mit nicht zu unterschätzender Eigenständigkeit auf.

Aber dennoch, man hört wer RASHEED inspiriert hat: MACHINE HEAD und die bereits genannten KILLSWITCH ENGAGE haben deutlich ihre Spuren hinterlassen. Doch so groß wie ihre Vorbilder sind RASHEED noch nicht, auch wenn sich in ihre Lieder die eine oder andere songwriterische Sternstunde eingeschlichen hat, siehe das schön mitreißende Creating oder auch das mörderische Leeches. Manche Stücke wie das abschließende The Game wurden jedoch etwas zu sehr auf Hit getrimmt, hier geht die im Info beworbene Emotionalität aufgrund des Kalküls flöten. Ansonsten können sich manche Songs aufgrund ihrer Kürze nicht so recht entfalten, wie es möglich wäre. Hier ist definitiv noch Entwicklungspotenzial vorhanden. Das SUICIDAL TENDENCIES-Cover ist allerdings kurz, knackig, rotzig. So wie es sich gehört. Operation gelungen.

Darüber hinaus ist viel Power vorhanden, die nicht zuletzt durch das fette, gelungene Soundgewand würdig eingefangen wurde. Auch das kräftige Geschrei von Sänger Dirk tritt mächtig Arsch, klaren Gesang sollte der Abwechslung wegen dennoch vermehrt eingesetzt werden. Nur sollten RASHEED aufpassen, dass ihnen das nicht die Eigenständigkeit nimmt und sie zu einer 08/15 Metalcore-Band mutieren. Doch das ist Zukunftsmusik. Die vier Musiker können sich auf jeden Fall glücklich schätzen, einen Gitarristen wie Michael Zdunek in ihren Reihen zu haben, der sich derartig viele kräftige und gleichzeitig eingängige Riffs aus dem Ärmel schüttelt.

Alles in allem ist Instant Motion ein erfrischendes, wenn auch sehr kurzes Album geworden, das man sich immer wieder gerne zu Gemüte führt, auch trotz einiger Schwächen. Hoffen wir, dass RASHEED ihrer Einstellung treu bleiben und sich schön weiterentwickeln. Für Metal- und Hardcore-Kids gibt es also keinen Grund, die Band nicht anzutesten. Schreibt an RASHEED, c/o Andreas Baake, Adolfstr. 8a, 30169 Hannover.

Spielzeit: 32:30 Min.

Line-Up:
D. Franke – Vocals
M. Zdunek – Guitar
A. Baake – Bass
A. Sickel – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.rasheed.de

Email: baake@rasheed.de

Tracklist:
1. Intro
2. Part of Me
3. Meaningless
4. Utter Threats
5. Creating
6. Not Only Skin
7. World of Glass
8. Leeches
9. Memories of Tomorrow
10. Unpure
11. Pity Me
12. The Game

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