PYROLYSE: Schizo

Wenn ich meine CD-Sammlung konsequent nach Stil sortieren würde, dann stünden die Deutschen PYROLYSE vermutlich irgendwo zwischen RAGE und STYGMA IV. Die Band bringt sehr gute Voraussetzungen mit, muss beim Songwriting aber noch zulegen.

Wenn ich meine CD-Sammlung konsequent nach Stil sortieren würde, dann stünden die Deutschen PYROLYSE vermutlich irgendwo zwischen RAGE und STYGMA IV. Nicht dass die Truppe wirklich direkt mit einer der beiden Bands vergleichbar wäre, aber stilistisch schlägt man eben doch in eine ähnliche Kerbe.
Nach einem kurzen Intro sägen die Gitarren in Playground ordentlich los und drücken den Power Metal von PYROLYSE konsequent nach vorne. Ähnlich wie Ritchie Krenmaier sorgt Cherry Kellermann mit seinem rauen Organ für die richtige Härte, zeigt im Refrain dann aber auch eine sehr gefühlvolle, fast melancholische Seite, was dem Song viel Ausdruck verleiht. Dieses spielen mit Stimmungen ist ganz eindeutig die Stärke dieser Band und darauf sollten die Jungs aufbauen. Sobald PYROLYSE wie im treibenden Fight or Fall mit Akustik-Gitarren arbeiten, kommt zudem noch ein gewisser ICED EARTH-Einfluss durch, der der Musik der Band wirklich hervorragend zu Gesicht steht. Zudem arbeitet man auf Schizo mit einem sehr natürlichen Sound und vor allem die Double-Bass hört sich auch wie eine solche an und nicht wie die Maschine mit dem Klicker-Klacker. Da macht es Spaß zuzuhören.
PYROLYSE bringen wirklich hervorragende Voraussetzungen mit und haben alle Sympathien auf ihrer Seite. Schade, dass man dann beim Songwriting aber schon viel zu früh abbaut. Während die ersten Stücke noch richtig mitreißen, lässt man sich schon zu einem viel zu frühen Zeitpunkt des Albums gerne mal ablenken. Auch wenn immer wieder sehr gute Ideen durchblitzen, können die Lieder die Aufmerksamkeit des Hörers nicht halten. Dabei ist ein Wiedererkennungswert ohne Frage gegeben, ein paar Widerhaken garantieren aber noch lange keinen fetten Fang. Wirklich bedauerlich, PYROLYSE kann man definitiv mehr zutrauen.
Somit bleibt also auch hier der Rat: reinhören, wer Geld übrig hat – meinetwegen auch gerne kaufen, ansonsten den Namen mal im Gedächtnis behalten. Da könnte noch mehr kommen.

Veröffentlichungstermin: 20.04.2006

Spielzeit: 36:41 Min.

Line-Up:
Terry Goder – Guitar
Cherry Kellermann – Vocals
Stefan Huber – Guitar
Jürgen Zirkel – Drums
Michael Steger – Bass

Produziert von T. Goder und J. Zirkel
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.pyrolyse-music.de

Tracklist:
Playground
Fight or Fall
Madness
Darkness
Bloody Dark World
Devildance
My Psycho.

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