PUISSANCE: Grace Of God

"Grace of God" schickt den Zuhörer auf eine musikalische Reise über karges, düsteres und kaltes Land. Aber auch diese eigentlich eher negativ behafteten Begriffe haben etwas Schönes an sich. Hört es euch an…

Aufgepasst, ihr “Gothic-Heads” da draußen. Die Zwei-Mann-Band PUISSANCE bringt mit “Grace Of God” ihren neuen und mittlerweile 7. Longplayer an den Start. Neoklassik paart sich hier mit Gothic-Pop-, sowie Wave-Elementen und dabei kommt ein geradezu für düstere Stimmungslagen prädestiniertes Album raus, dass sowohl Fans von DEPECHE MODE als auch von PARADISE LOST gefallen sollte. Letztere könnten mit ihrem Experimentalsilberling namens “Host” als sehr vage Referenz dienen.
Der Einstieg erfolgt episch und monumental. Mit dem Opener und Titelstück ziehen die beiden Schweden namens Fredrik Söderlund und Henry Möller bereits alle Register ihres Könnens. Ebenso interessant klingt auch das folgende “Stance”. Die Schweden bedienen sich zwar sehr offensichtlich bei ROB Ds Hit “Clubbed to death”, der vor langer Zeit den Film Matrix musikalisch untermalte, aber trotzdem ist die Dramatik spürbar, ja fast greifbar. Um beim Film zu bleiben: Tatsächlich wäre dieses Album eine ideale Filmmusik zur Matrix Trilogie, vor allem zum letzten Teil Revolutions, als der Kampf zwischen Menschen und Maschinen seinen Höhepunkt erreicht. “Walls of freedom” könnte die musikalische Version der Ruhe vor dem Sturm sein und bei “Warzone” beschleicht einen tatsächlich das Gefühl, als ob man sich auf einem futuristischen Kriegsschauplatz befindet. Das ruhige “In death” beschließt den ersten Akt der Kampfhandlungen und erst jetzt wird allen Beteiligten das Ausmaß dieses Krieges bewusst – eine wahrlich bedrückende Stimmung, die nicht lange währt: “Conspiracy” leitet sogleich die Fortsetzung der Schlacht ein – episch, dramatisch, monumental, angeführt von dominanten Drums. “Brittle” dürfte so eine Art Zwischensequenz sein, in der noch niemand genau weiß, wie das Ende aussieht, ehe mit dem abschließenden Instrumental “Loreto” eben jenes eingeläutet wird. Der Krieg ist vorüber und sogleich wird in musikalischer Perfektion der Neuanfang inszeniert. Dieses in acht Teile gegliederte Werk besitzt eine ganz eigene Aura und führt den Zuhörer auf eine Reise in eine andere Welt, wo es düster, karg und kalt ist, aber ein Licht am Horizont erleuchtet. Atmosphäre und Emotion werden wirklich wunderbar authentisch übermittelt.
Alle, die sich gerne auf eine musikalische Reise begeben, ist “Grace Of God” eindringlichst zu empfehlen. Gothic-Anhängern und PUISSANCE-Fans sowieso. Wer allerdings auf E-Gitarren nicht verzichten kann und mit düsteren Kängen nicht allzu viel anfangen kann, sollte die Finger von “Grace Of God” lassen oder alternativ die Scheibe probehören. Wert ist sie es allemal…

Veröffentlichungstermin: 31.01.2007

Spielzeit: 42:27 Min.

Line-Up:
Musik, Gesang: Fredrik Söderlund
Musik: Henry Möller

Produziert von Produziert von Puissance
Label: Equilibrium Music

Homepage: http://www.puissance.info

Tracklist:
1.Grace of god
2.Stance
3.Walls of freedom
4.Warzone
5.In death
6.Conspiracy
7.Brittle
8.Loreto

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