Es ist etwas faul im Erbgut Dänemarks. ILLDISPOSED machen es sich auf ihrem Altenteil gemütlich, HATESPHERE lümmeln in ihrem Grab, MNEMIC im Tourbus METALLICAs. Das Gros des vielgerühmten danish dynamite scheint bereits verballert – der Nachwuchs soll´s richten, kann´s aber nicht so recht.
PSY:CODE aus Kopenhagen machen da keine Ausnahme. Wer sich des Sommernachmittags das akustische Äquivalent zu einem brummenden, blei-gefüllten Tresor ins Wohnzimmer stellen will und keine weiteren Ansprüche hegt, der lege Delusion auf, und glücklich wird er sein. Elfmal tonnenschwer drückendes Tieftongeschrubbe, basslastiger Modern Metal mit einer Attitüde zwischen „meine Hosen hängen tief“ und in meiner Psyche ist es finster. Viele Mid-tempo-Staccati wie bei erwähnten MNEMIC. Refrains ab und an mit Double-Bass-Drum-Teppich drunter und melodischen Shouts drüber. Ein bisschen wie bei, ja, MNEMIC. So könnte man das Spiel weiterführen, den namhaften Maßstab heranziehen und immer wieder feststellen: Haben wir bei den Onkeln aus Aalborg alles schon mal gehört hat, nur in lässiger und besser.
Halten wir stattdessen fest, dass die Sportjackenträgertruppe vor lauter Phattness, Kesseldruck und Dampfwalzerei ganz vergisst, ihren Songs Dynamik und fetzige Ideen angedeihen zu lassen. Es bleibt nichts hängen, nichts weckt die Neugier. Nach drei Tracks ist der Sound hinreichend durchexerziert und nach weiteren drei das Ohr vom permanenten Spannungszustand entnervt. Übrig bleibt die Frage, wer den Bleischrank wieder aus dem Wohnzimmer räumen soll.
Veröffentlichungstermin: 21.07.2010
Label: Mighty Music
Homepage: http://www.psy-code.com/
MySpace: http://www.myspace.com/psycode
Tracklist:
1. Fundamental State Of Mind
2. Prodigal Fucker
3. Cut The Queen
4. Friend Of Teena
5. The Silent Majority
6. My Scenarion Verge
7. Web Of Lies
8. No Regrets
9. As We Fail…
10. Do It
11. Set It Loose