PREFUME: Traitors Of The Human Race

Der erste Longplayer einer Band aus dem bayerischen Raum, von der noch zu hören sein wird!

Nachdem das letzte Lebenszeichen der Freisinger Metalcore-Kollegen von PREFUME bereits stolze zwei Jahre her ist, war die Spannung auf die erste Langrille der Vier natürlich umso größer. Die Platte hört auf den Namen Traitors Of The Human Race und enthält sieben Songs, die zum Großteil in die Kerbe schlagen, die Bands wie KILLSWITCH ENGAGE, AS I LAY DYING oder CALIBAN ins Leben gerufen haben: schwedisches Riffing, Breakdowns, jede Menge Shoutings sowie hymnischen Melodien (vornehmlich im Refrain). Die Idee ist daher sicherlich nicht die neueste und es gab schon viele Bands vor PREFUME, die auf dieses Rezept zurückgriffen, eigentlich also keine guten Vorraussetzungen…

Aber lange Rede, kurzer Sinn: Traitors Of The Human Race strotzt vor intelligenten Schlagzeugarrangements, Riffs und grandiosen Melodien. Anders als die oben genannten Paten des Genre gehen PREFUME mit nur einer Gitarre zu Werke und erzielen trotzdem den größtmöglichen Effekt, sowohl was Druck als auch Eingängigkeit angeht – ein Verdienst von Gitarrist Stefan Ausfelder, der immer wieder sein Rhythmusspiel so aufbaut, dass (anders als zum Beispiel bei den Kollegen von CALIBAN) auch die drei hohen Saiten zum Einsatz kommen und den Akkorden zusätzliche Prägnanz geben. Won`t Belong überzeugt durch den weit tragendenden Refrain und den zweistimmigen Gesang. Ein weiteres Highlight ist Apocalypse Eve, in welchem ein knalliger Breakdown vor dem Herren eingeschoben wird – mosh mosh Hurra! The World Is Wearing Black besticht durch die tolle Melodieführung der Gitarre. Auch das Zwischenspiel The Final Hour zeigt, dass gerade Ausfelder ein großartiges Gespür für Gitarrenharmonien hat. Ein weiterer Trumpf der Vier ist ganz klar Schlagzeuger Philip Lachner, der das Gefüge PREFUME zusammenhält und, gemeinsam mit Bassist Daniel Bauer, das Fehlen der zweiten Gitarre durch erhöhten Einsatz grandios kaschiert. Shouter Andreas Haimerl verfügt über ein mörderisches Organ und verleiht der Band eine tierisch bösartige Aura.

Natürlich bewegen sich PREFUME in einem musikalischen Feld, in dem es schier unmöglich ist, noch wirklich Innovatives zu liefern, daher wird Traitors Of The Human Race keine neue Ära des Metals einleuten: die Riffs sind sehr deutlich schwedisch inspiriert, die Rhythmen grooven oder thrashen abwechselnd und melodische Refrains nach Knüppelteilen sind (wie schon gesagt) auch nichts Neues – nichtsdestotrotz haben die vier Bayern es geschafft, ein Album einzuspielen (in 8 lächerlichen Tagen!), das – ich wage das zu behaupten – 95% der Metalcore-Veröffentlichungen der letzten fünf Jahre verdammt alt aussehen lässt. Gerade was die Produktion angeht, müssen sich die Jungs hinter absolut keiner der großen Bands verstecken, denn Christoph Czarnetzki und Thomas Scharl haben es geschafft, einen glasklaren Sound hinzukriegen, der trotzdem nicht an Druck vermissen lässt. Ich bin mir sicher, dass wir von dieser Band noch jede Menge hören werden…

Veröffentlichungstermin: 17.03.2007

Spielzeit: 25:02 Min.

Line-Up:
Andreas Haimerl – Gesang
Stefan Ausfelder – Gitarre, Gesang
Philip Lachner – Schlagzeug
Daniel Bauer – Bass

Produziert von Christoh Czarnetzki, Thomas Scharl, Prefume
Label: Smart Arts Music

Homepage: http://www.prefume.org

Tracklist:
01. Won`t Belong
02. Autumn Leafs
03. Apocalypse eve
04. The Final Hour
05. Long Range Gun
06. Perpetual
07. The World Is Wearing Black

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