PERVERSITY: In the Garment of Lust

…all denjenigen zu empfehlen, denen es nicht schnell genug sein kann und die mal wieder eine technisch-brutale Breitseite brauchen.

Manchmal kommt es mir so vor, als würden in Osteuropa nur langhaarige, gedärmefressende Musiker rumlaufen und wie die Wahsinnigen in der Gegend rumlärmen. Das tolle an der Slowakei, aber auch Polen, Tschechien, etc. ist, dass diese Bands alle wirklich was draufhaben und sich zwar beeinflusst von den US of A zeigen, aber dennoch größtenteils was Eigenständiges erschaffen.

PERVERSITY aus der Slowakei machen da keine Ausnahme, knüppeln sich wie die Wahnsinnigen auf diesem Death-Grind-Hammer bewusstlos und nehmen auf ihrem blutigen Weg einige Opfer mit. Diese Opfer sind die Hörer, die beim ersten Durchlauf regelrecht von einer Wand erschlagen werden. Blast Beat dominiert und wird immer wieder durch langsamere oder auch moshige Parts abgewechselt. Aber eins ist sicher: Gegroovt wird immer, egal wie schnell diese Hurensöhne auch spielen. Und das ist wirklich SCHNELL, da können sich diverse Aushängeschilder dahinter verstecken.

Technisch sind die fünf Topfit, allen voran Drummer Marek, aber auch die Gitarristen und der Basser spielen sich den Wolf, frickeln wo sie nur können und lassen diese Fähigkeiten in Songs einfließen, die wie eine gute Mischung aus PROFANITY (Gesamtbild), GORGUTS (The Terrifying Jewel of Fear), IMMOLATION (Decomposition) und ältere CRYPTOPSY (In the Garment of Lust, Insane Angelic Suffering) klingen. Hier klingt nichts nach lieblosem Geknüppel, die Jungs wissen, warum sie ihre Sache machen. Dazu grunzt sich Vocal-Akrobat Martin durch die neun Songs, als gäbe es keinen Morgen mit einem dicken Hals mehr. Eingebaut wurden bei zwei Songs auch Keyboards, die meiner Meinung nach aber eher zur Belustigung beitragen. Besonders bei Carnivorous Visions klingt das Ganze herrlich nach einem B-Movie. Sowas macht Spaß – der Band wie dem Hörer.

Leider ist die Produktion nicht ganz zu meiner Zufriedenheit ausgefallen, gerade die Snare-Drum klingt in den mittelschnellen Teilen sehr nach hohler Blechschachtel und der Bass wirkt mit der Zeit nervig, was aber nicht an dem Musiker – der ist nun wirklich der Hammer – sondern an dem trockenen Klang, Darmgeräuschen ähnlich, liegt. Schade, wäre die Produktion besser gewesen, so wäre das Album uneingeschränkt zu empfehlen gewesen. Außerdem flaut das Material in der zweiten Hälfte des Longplayers ein klein wenig ab; vom Hocker reißen nur die ersten fünf bis sechs Songs. Der Rest ist sicherlich auch sehr gut, aber Niveau konnte nicht so ganz gehalten werden.

Ansonsten bleibt dieses Album all denjenigen zu empfehlen, denen es nicht schnell genug sein kann und die mal wieder eine technisch-brutale Breitseite brauchen. Join this PERVERSITY!

Spielzeit: 35:36 Min.

Line-Up:
Martin Marincàk – Vocals
Jozef Kosc – Guitar
Martin Kukol – Bass
Marek Stasak – Drums
Dano Kochanik – Guitar

Label: Perennial Quest Records

Homepage: http://www.perversity.host.sk

Tracklist:
1. Hallucinatory Mutilation
2. Decomposition
3. The Terrifying Jewel of Fear
4. In the Garment of Lust
5. Carnivorous Visions
6. Insane Angelic Suffering
7. Eyes of Primitivism Closed Forever
8. An Averted Collapse
9. Disillutioned

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