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OVER THE EDGE: Over the Edge

Gute AOR-Hausmannskost vom ehemaligen STARSHIP-Sänger Mickey Thomas, die absolut gefällig ausgefallen ist – es bleibt dabei.

Wenn ich in den letzten Tagen im Büro saß und im Radio gerade mal wieder We built this City oder Sara lief, wurde mir angesichts des aktuellen Releases des ehemaligen STARSHIP-Sängers Mickey Thomas deutlich bewusst, wie sich die Zeiten doch geändert haben. Der Popularität von damals wird Mickey wohl ewig hinterherhinken, unereichbar erscheint es, einen ähnlichen Erfolg nochmals feiern zu können. Zumindest nicht, wenn Mickey Thomas seiner Linie treu bleibt. Dass der Mann noch immer in der Lage ist, radiokompatible Songs zu schreiben…stop!…schreiben zu lassen, das beweist er hier nun also auf seinem ersten Full-Length-Album seit dem Split seiner ehemaligen Band.

Was Mickey hier zu bieten hat, ist ohrenschmeichelnder AOR/Melodic Rock mit Hitpotential, der sich – wie es das Genre verlangt – wieder einmal mit den typischen Erwachsenenthemen beschäftigt: die große (ewige) Liebe, die Abrechnung mit der Verflossenen und alles, was sich so dazwischen abspielt…nun gut. Letztendlich ist es grundsolide Hausmannskost, was man zu hören bekommt, aber das auf einem hohen Niveau. Jeder einzelne der Stücke geht ins Ohr und Songs wie Surrender oder Forest for the Trees könnte man sich auch heute noch im Radio vorstellen, wenn der Interpret vielleicht Brian Adams heißen würde. Gleiches gilt im Grunde für eine Ballade wie Eyes wide Open, schlechter steht es allerdings um Glory Day, das mit seinem Melotron-Einsatz so ziemlich den intensivsten Song des Albums darstellt.

Dass sich dieser Mann eine entsprechende Musikerschar um sich versammelt, dürfte auch klar sein. Steve Likather von TOTO ist dabei, Neal Schon von JOURNEY oder auch Richtie Kotzen von MR. BIG. Am Songwriting haben sich Jack Blades (OZZY OSBOURNE; AEROSMITH),, Neal Schon und Jonathan Cain, Freddy Curci (ALIAS) und Steven Cristol (STARSHIP) beteiligt, und somit ist klar, dass es für Fans dieser Musik keine große Wahl gibt, auch wenn man bei Over the Edge nie das Gefühl hat, etwas besonders eigenständiges oder herausragendes in den Händen zu halten. Gute Hausmannskost, die absolut gefällig ausgefallen ist – es bleibt dabei.

Veröffentlichungstermin: 03. Mai 2004

Spielzeit: 47:05 Min.

Line-Up:
Mickey Thomas – Voals

u.a.

Produziert von Fabrizio Grossi
Label: Frontiers Records

Tracklist:
Over The Edge; One World; Thief; Surrender; Eyes Wide Open; Forest For The Trees; The Man In Between; Cover Me; Turn Away; Glory Day

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