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OSYRIS: Point Of Perception [Demo]

Sehr professionelles Demo, das in Sachen Soundqualität und Komposition an bekannte Größen aus dem melodischen, leicht progressiv angehauchten Power Metal-Bereich heranreicht. Ausgezeichnet!

Der Underground lebt, wie ihr hoffentlich wisst, und OSYRIS aus Ahlen sind ein exzellenter Beweis dafür. Feinster, leicht progressiv angehauchter Power Metal irgendwo zwischen DREAM THEATER und ANGEL DUST wird hier geboten, und das auf einem sehr hohen Niveau – wenn man sich dann noch vor Augen hält, dass es sich hier um das erste Demo der Band handelt, kann man sogar von allerhöchstem Niveau sprechen. Denn „Point Of Perception“ brilliert nicht nur durch einen absolut glasklaren und druckvollen Sound (man nahm im VPS Studio Hamm auf, wo auch RAGE ihr “Welcome To The Otherside” aufgenommen haben), auch die Songs, vier an der Zahl, lassen nur wenig Wünsche übrig.

Jedes Stück weiß durch Melodie und gekonntes Songwriting zu überzeugen, wobei besonders „Taken By Force“ und „Faster Than Light“ herausstechen – von ersterem Song habe ich den ganzen Tag schon einen so penetranten Ohrwurm, dass ich kurz davor bin, auf meinen ohnehin schon vorhandenen Wahnsinn noch einen draufzusetzen. Spitze! Instrumentalisch ist ebenfalls alles im Reinen, jeder der fünf Musiker versteht sein Handwerk, und man zögert auch nicht, dies durch erstklassige Soli (Gitarre) und überraschende Taktwechsel à la DREAM THEATER zu demonstrieren. Auch Sänger Bastian Becker weiß sein Organ gekonnt einzusetzen, wenn auch sein Gesang nicht jedermanns Sache sein könnte, klingt er doch ein wenig gewöhnungsbedürftig, was jedoch in meinen Ohren eher von Vorteil ist, da er sicherlich für noch mehr Eigenständigkeit sorgt.

OSYRIS ist ein professionelles Debütwerk gelungen

Sowieso sind OSYRIS recht eigenständig, wenngleich man natürlich an allen Ecken die Bewunderung für DREAM THEATER und Co. raushören kann, obwohl sicherlich nicht so viel gefrickelt wird wie bei denen und man eindeutig mehr Wert auf eingängige Songs gelegt hat. OSYRIS verlieren dabei nie die nötige Aggressivität aus den Augen, und auch die Texte wissen zu gefallen, grenzen sie sich doch gottlob von platten Klischees ab.

Als Kritikpunkt bleibt mir am Ende nur noch zu sagen, dass man noch etwas mehr auf Abwechslung setzen könnte. Unterm Strich aber kann man hier von einem absolut gelungenen und sehr professionellen Debütwerk sprechen, das, wenn es noch ein bisschen Gerechtigkeit gibt, im Underground (und bei Plattenfirmen) für Aufsehen sorgen sollte und jeden Fan melodischen und anspruchsvollen Heavy Metals ansprechen wird. Antesten!

VÖ: Mai 2001

Spielzeit: 20:33 Min.

Line-Up:

Jörn Eickenkötter – guitars
Alexander Nolte – keyboards
Timo Schwarz – bass
Bastian Becker – vocals
Marcel Köttendorf – drums

Produziert von Ingo Charly Czaikowski

OSYRIS “Point Of Perception” Tracklist

1. No Tomorrow
2. Taken By Force
3. Faster Than Light
4. My Element

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