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ORIGAMIBIRO: Odham´s Standard

Geisterfotografie und Electronic Voice Phenomenon: ORIGAMIBIRO erforschen das Paranormale, bleiben aber hinter den Erwartungen zurück.

Vor wenigen Wochen haben wir sie zum ersten Mal erforscht, die farbenprächtige, bunte Welt von ORIGAMIBIRO. Ihre ersten Alben, die kürzlich als Collection wiederveröffentlicht wurden, sind herrliche Wanderungen in einer Zwischenwelt von Post Rock, Ambient, Neoklassik und Elektronik, haben mit viel Zurückhaltung spannende Klangabenteuer kreiert, von denen man sich gar nicht satthören wollte. ORIGAMIBIRO zu hören ist ein Eintauchen in vertraute Klänge, die ganz frisch und originell zusammen verschmelzen. Odham´s Standard ist nun nach Cracked Mirrors And Stopped Clocks, Shakkei und Shakkei Remixed das bereits vierte Album des unorthodoxen Trios, kann den hohen Erwartungen aber nicht ganz standhalten.

So sehr sich ORIGAMIBIRO auch bemühen ihre Verspieltheit zu bewahren, so sehr verlieren sie sich in ihren Klängen. Odham´s Standard wirkt daher etwas zerfahren, hat zwischen schönen Momenten zum Schwelgen aber leider auch einigen Leerlauf zu verzeichnen. Ada Deane, Direct Voice, Armistice Cenotaph, Pulmonary Piano und Butterfly Jar haben immerhin einige spannende Wendungen parat, Momente die entweder zum Schweben einladen oder doch unter die Haut gehen. ORIGAMIBIRO fordern den Hörer ebenso wie sich selbst heraus, verlieren aber das Ziel das ein oder andere Mal aus den Augen. Dabei ist das Konzept von Odham´s Standard sehr vielversprechend und sollte ein Garant für Gänsehaut sein.

Komponist Tom Hill und sein visuell agierender Gegenpart Jim Boxall alias THE JOY OF BOX interessieren sich für das Übersinnliche. Boxall für Geisterfotografie, Hill für das Electronic Voice Phenomenon. Statt hier ein Gruselkabinett aus Sound und Bild aufzufahren, bleibt es bei ein paar komisch-kratzigen Geräuschen, die nebst Klavier, Streicher, Synthesizer und Gitarren stehen. Ein bisschen zerfahren wirkt das Album, ORIGAMIBIRO hätten einiges straffen, anderes hingegen hätte ausgebaut werden müssen. Vielleicht gesellt sich hier das Problem der fehlenden Audiovisualität hinzu: Im Zusammenspiel mit Visuals könnte Odham´s Standard ganz anders wirken. ORIGAMIBIRO haben dennoch ein komplexes, vielschichtiges und faszinierendes Album geschaffen, das eben nur Potenzial für mehr gehabt hätte. Freunde von unkonventioneller Instrumentalmusik dürfen aber gerne ein Ohr riskieren.

Veröffentlichungstermin: 28. Februar 2014

Spielzeit: 34:36 Min.

Line-Up:
Tom Hill – Komposition und Instrumente
Andy Tytherleigh – Kontrabass
Jim Boxall – VHS Tapes

Produziert von Tom Hill
Label: Denovali Records

Homepage: http://www.origamibiro.com/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/Origamibiro

Tracklist:
1. Ada Deane
2. Tinder
3. Odham´s Standard
4. Direct Voice
5. The Typophonium
6. Armistice Cenotaph
7. Raising William
8. Pulmonary Piano
9. Butterfly Jar
10. Feathered

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