OLD MAN`S CHILD: Slaves Of The World

Weniger abgefahren als DHG, aber vertrackter als DIMMU BORGIR. Mit OLD MAN`S CHILD macht Galder Melodic Black Metal ab 18…

Knappe vier Jahre nach Vermin verausgabt sich Galder wieder auf seinem OLD MAN`S CHILD Spielplatz. Hier gibt es komplexe Arrangements, technische Finessen und Lyrics jenseits stumpfer Satan-Satan-Parolen. Der Inhalt von Slaves Of The World könnte nicht weiter entfernt sein vom Albumtitel, hier gibt es bewusst uneingängigen, melodiösen Black Metal für Erwachsene.

Die moderne, druckvolle Produktion kommt diesem Unterfangen entgegen. Klar ächzen da die Puristen, aber für diese ist OLD MAN`S CHILD anno 2009 sowieso nicht gedacht. Lieber zeigt Galder, wie man es schafft, zu keinem Zeitpunkt das Gefühl aufzukommen, dass hier nur zwei Musiker am Werk sind. Konstant hat man das Gefühl, dass hier eine veritable Fünfertruppe am Werk ist, die gleichzeitig raffinierte Gitarrenarbeit (etwa in Unholy Foreign Crusade oder ganz elegant in Servants of Satan`s Monastery), dezent und pointiert eingesetzte Keyboards (hübsch in Path of Destruction) und finsteren Gesang liefert. Hier und da erinnert Slaves Of The World an Galders anderen Spielplatz – den von DIMMU BORGIR. Doch während diese in neueren Zeiten Schwächen im Songwriting gerne mit orchestralem Bombast übertünchen, greift Galder bei OLD MAN`S CHILD lieber zur Komplexitätskeule.

Und da liegt denn auch die einzige Schwäche von Slaves Of The World. Selbst nach mehreren Durchläufen will sich kein Song offenbaren, der sich unweigerlich im Gehirn festhakt, der als wirklich starker Song in Erinnerung bleibt. OLD MAN`S CHILD hetzen fast schon von einem düsteren Riff zur nächsten komplizierten Melodieeinheit, ein schwarzmetallischer Wind, der einem das Haar durcheinanderwirbelt, aber keine bleibende Veränderung hinterlässt.

Trotzdem – auf hohem Niveau musiziert wird auf Slaves Of The World definitiv. Somit geht die Kaufempfehlung an alle Anhänger neuerer OLD MAN`S CHILD-Kost, die sich nach dem Vermin-Nachfolger sehnen. Wer die Band noch nicht kennt, aber auf erwachsenen, technisch-ausgefeilten Melodic Black Metal steht, für den ist ein Reinhören ins aktuelle Schaffen der Norweger ebenfalls keine Zeitverschwendung. Ein gutes Album liegt hier nämlich durchaus vor – nur gibts in Sachen Songwriting noch kühle Nordluft nach oben…

Veröffentlichungstermin: 19.05.2009

Spielzeit: 42:08 Min.

Line-Up:
Galder (DIMMU BORGIR, DHG): Vocals, Gitarre, Bass, Keyboards
Peter Wildoer (Session): Drums

Produziert von Fredrik Nordström
Label: Century Media

Homepage: http://www.myspace.com/officialoldmanschild

Tracklist:
1. Slaves of the World
2. Saviours of Doom
3. The Crimson Meadows
4. Unholy Foreign Crusade
5. Path of Destruction
6. The Spawn of Lost Creation
7. On the Devil`s Throne
8. Ferden Mot Fienden`s Land
9. Servants of Satan`s Monastery

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