Bist du ein Death Metal-Fan mit Hang zum Dark Metal? Hast du die Schnauze voll von penetranten Prügelorgien und wildem Gegrunze im Unerträglichkeitsbereich? Bist nicht abgeneigt von Midtempo-Songs und Melancholie? Dann solltest du mal das OBSCURANT-Album „Lifeform:Dead“ anchecken.
Allerdings wäre es angebracht den Beipackzettel zu beachten, denn das Album der Finnen sorgt nach längerem Konsum für Zerrungen im Kieferbereich. Nein, nicht wegen dem offenen Mund vom Staunen oder heftigen Bangen gegen die Tischplatte, denn „Lifeform:Dead“ ist nicht grandios. Eher aufgrund des Gähnfaktors, da die zehn Stücke einfach zu gleichförmig sind und nach dem selben Schema ablaufen. Tempomäßig kommen OBSCURANT kaum über Midtempogeschwindigkeit hinaus, im Hintergrund platziert die Band den typischen Melancholieteppich mit dem Keyboard und nur selten wird die Doublebass eingesetzt. Die Gitarristen zeigen zwar ein Gespür für verzweifelte Melodiebögen, die sich jedoch nur selten im Ohrmuschelkanal festsetzen. Wäre da nicht der Death Metal-Gesang von Luukkainen, ein Mix aus kreischen und grunzen, welcher zudem zu sehr in den Hintergrund gemischt wurde, könnte „Lifeform:Dead“ mit einer gesäuselten Frauenstimme oder weinerlichem Männergesang auch als harter Gothic/Dark Metal durch die Inspektion kommen.
Mir fehlt es auf diesem Output einfach an Abwechslung in allen Belangen. Ein paar flotte Kompositionen, mehr Ideen im Songwriting und prägnantere Vocallines, und ich hätte euch das Debütalbum des Quintetts OBSCURANT eventuell auf euer Rezept geschrieben. So bleibt nur die Frage im Raum stehen: gibt es da nicht auch was von Ratiopharm?
Spielzeit: 41:35 Min.
Line-Up:
Luukkainen – vocals, guitars
Kaakkolahti – guitars
Simonen – keyboards
Honkonen – bass
Järvinen – drums
Label: Woodcut Records
Hompage: http://www.obscurant.cjb.net
Tracklist:
Ending Life
Face In The Mirror
Symbiosis
Destination Lifeless
Death Declaration
The First Day
Resurrection To Unknown
Obsessed To Kill
Gallery Of Disgust
Dying Request