NORWAY: Rising Up From The Ashes

Melodic Rock mit starkem Gesang, schönen Liedern und einer suboptimalen Produktion. Schließt man die Augen, kann man meinen, man wäre wieder im Jahr 1986.

Ein sonniger Nachmittag. Ein leerer Rockclub. Auf der Bühne ist bereits Equipment aufgebaut und die Band spielt in entspannter Atmosphäre einige neue Stücke durch. Beim Komponieren hatten die Musiker vermutlich Auftritte in ausverkauften Arenen im Hinterkopf. Beeinflusst von Bands wie BON JOVI und JOURNEY entstanden so eingängige Rocksongs ohne nennenswerte Kanten. Dass man nun lediglich in so einem kleinen Laden spielt, schmälert die Spielfreude nicht. Der Sänger liefert eine erstklassige Leistung ab, während seine Kollegen sich auf ihre Instrumente konzentrieren. Die Musik klingt insgesamt sehr geordnet, zumal das Feedback vom Publikum fehlt. Hin und wieder verliert die Band sich in unnötigem Pathos. Über weite Strecken liefert sie jedoch unterhaltsamen Melodic Rock ab und kann getrost mit sich zufrieden sein.

Diesen Eindruck macht Rising Up From The Ashes auf mich. Tatsächlich ist es das dritte Studioalbum von NORWAY aus New Jersey. Das Schlagzeug klingt leider viel zu sehr nach Plastik, weshalb die Produktion alles andere als frisch klingt. Die Gitarren drängen sich nicht unnötig in den Vordergrund, sind aber immer präsent. Besonders im Lead-Bereich werden hier immer wieder Erinnerungen an die SCORPIONS wach. Gesanglich stimmt alles. Besser hätte ein Joe Lynn Turner es auch nicht hinbekommen! Die meisten Songs bestechen durch gelungene Refrains und eine positive Atmosphäre. Einzig die Ballade Won´t Let You Down zündet nicht so recht. Dafür haben Save Me, American Girl, The Power Of Gold, Since You´ve Been Gone (kein RAINBOW-Cover) und besonders Tell Me allesamt Hitpotenzial und einen hohen Wohlfühlfaktor.

Schließt man die Augen, kann man meinen, man wäre wieder im Jahr 1986. So ist es wenig verwunderlich, dass man am Anfang von Tell Me automatisch den Refrain von You Give Love A Bad Name mitsingt. Und insgeheim fragt man sich, ob Desmond Child aus diesem guten Album einen absoluten Kracher hätte machen können. Immerhin haben NORWAY eine sehr schlüssige CD abgeliefert, die ohne Experimente einfach schöne Musik bietet.

Veröffentlichungstermin: 19.01.2007

Spielzeit: 49:52 Min.

Line-Up:
Dave Baldwin: Gesang
Jim Santos: Gitarre
Joe Slattery: Bass
Marty Brasington: Schlagzeug

Label: MTM Music

Tracklist:
1. Save Me
2. Anything At All
3. Only One I Need
4. American Girl
5. The Power Of Gold
6. Since You´ve Been Gone
7. Tell Me (Is That The Way That It Is)
8. Won´t Let You Down
9. Haunted

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