NO PRIDE: Der Quell des Lebens

Diese jungen Padawane des Gothic/Doom/Death Metals müssen noch viel lernen…

Fast schon nostalgisch mutet der Klang von Der Quell des Lebens auf den ersten Eindruck hin an. Gothic-Doom-Death – das sind die Pole, zwischen denen NO PRIDE pendeln und dabei immer wieder an vergessene Helden wie SADNESS und CELESTIAL SEASON erinnern. Nirgendwo sind elektronisierende Spielereien zu vernehmen, kein Hauch vom kitschigen Popappeal heutiger großer Namen im Gothicbereich ist zu erkennen. Allerdings tut sich der Hörer auch schwer damit, spannende Momente oder gar Gänsehautmelodien zu entdecken. Zwar setzen NO PRIDE vom ruhigen Akustikpart mit Rezitativ-Elementen über harte Doublebassattacken mit Orgeluntermalung bis hin zum Wechsel zwischen melodischem Gesang und Grunzen alles ein, was vor zehn, 15 Jahren so gut funktionierte, aber es mangelt der Band deutlich hörbar an schlüssigen Arrangements – zumeist kommen Wechsel hinterrücks angeschlichen, um das Lied in eine ganz unpassende Richtung zu entführen – und im Falle von Sänger Andreas Müller sowie seiner Unterstützung Andreas Fuchshuber und Manuel Plöchl an markanten Stimmen. Das Dreigestirn müht sich redlich und vermag beim Grunzen auch zu überzeugen, aber seine Versuche im melodischen Bereich wirken uninspiriert und aufgesetzt, teilweise auch unfreiwillig komisch, wenn bei Die Krähe erst der österreichische Akzent zum Tragen kommt und Andreas dann beim Grunzen die Vokale abrutschen: Das Lücht von dröben, du kannst es schon söhn, ös sünnlos üst, düch zu bölügön… – sowas ist nicht schön, geschweige denn einfühlsam, mal von der Yodaisierung der Grammatik ganz abgesehen! So reicht es nicht zum Jedi, sondern lediglich zu einem mediokren, gut gemeinten, aber nicht gut ausgeführten Album. Etwas mehr kritische Selbstreflexion wäre hier wünschenswert gewesen. Zumal das Österreichische mit seinem morbiden Klang ja durchaus auch produktiv hätte genutzt werden können, doch dafür fehlt es den Jungs an Dreck und Finsternis in ihrer Musik. Und so müssen diese jungen Padawane noch viel lernen.

Kontakt:

Manuel Plöchl Altgasse 30, A-3423 St. Andrä-Wördern

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 60:18 Min.

Line-Up:
Andreas Fuchshuber – Gitarre, Stimme

Andreas Müller – Gesang, Keyboards

Mick Mayer – Schlagzeug

Manuel Plöchl – Bass, Stimme

Produziert von Peter Cebul
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.nopride.at

Email: info@nopride.at

Tracklist:
Of Love and Confidence

Die Krähe

Sceptic

<-Richtung->

Lana

Der Ast

Das bin ich – nicht

Der Quell des Lebens

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