NO CODE: Crimson [Eigenproduktion]

Dezenter Progressive Rock, der an den eigenen Ansprüchen scheitert.

Schon erstaunlich, was Musiker in dem Alter drauf haben können und mal wieder ein Beweis, dass das Geburtsdatum einfach keine Rolle spielt: NO CODE aus den Niederlanden halten mehr vom Proben als vom Tulpenzüchten, experimentieren im Rock-Bereich wild umher und suchen sich das Beste für sich aus. Irgendwo zwischen kernigen Rock und zerbrechlichen Progressive-Tönen haben sich die im Schnitt 19jährigen Musiker eine kleine Nische geschaffen und überraschen durchaus positiv.

Dennoch gibt es so einige Schwachstellen auf dem ersten Longplayer der Band. Meistens sind diese beim Gesang zu finden. Schade, denn eigentlich hat Sängerin Johanneke ein versiertes Stimmchen und berherrscht viele Stimmlagen, doch meistens wirkt sie zu hysterisch und verliert sich in ihren Vibratos. Wenn es richtig leise wird und sie ihre Stimme darüber erhebt, kriegt man doch gerne mal Gänsehaut. Überhaupt kommen die leisen Stellen besser, als die Rockigen. Vielleicht liegt es an der drucklosen und verwaschenen Produktion, vielleicht kann sich aber auch nur dort die Originalität und Detailverliebtheit richtig entfalten. Das esoterisch-mystische Twirling, Twirling ist wohl das beste Beispiel dafür.

Dezenz ist das Stichwort wenn es um Crimson geht. Nicht nur dass das Album sich laute Stellen größtenteils verkneift, auch andere Stilistiken fließen hemmungslos in die Musik ein, wie zum Beispiel Jazz. Dadurch sieht man, dass NO CODE auf der Suche sind und ihren Weg noch nicht gefunden haben. Daher kann man die Band auch schlecht vergleichen, vielleicht als eine psychedelischere Version von PORCUPINE TREE mit einer Prise TOOL und weiblichen Vocals? Fakt ist, dass NO CODE keineswegs ausgereift sind und noch einiges dazulernen müssen, auch wenn es erstaunlich ist, was sie schon drauf haben. Doch der Anspruch an sich selbst ist noch zu hoch.

Kontakt:

Johanneke Kranendonk

Banchertstraat 28

NL-4371 BR Koudekerke

Niederlande

Spielzeit: 52:08 Min.

Line-Up:
Johanneke Kranendonk – Vocals

Jelle Warendorff – Guitars, Synthis

Stijn Warendorff – Bass

Dirk Schuit – Drums, Percussion

Produziert von No Code
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.nocodemusic.nl

Email: info@nocodemusic.nl

Tracklist:
1. Hunger

2. Hiss

3. Firemen and their Horses

4. Ice Floe

5. Dream Weaver

6. Twirling, Twirling

7. Poisonous Smile

8. Innuendo

9. Sparkle

10. Spawn

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