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NEON ZEON: “Neon Zeon” [Eigenproduktion]

Das grün-schwarze Artwork könnte man ja fast als TYPE O NEGATIVE-Hommage deuten, aber nichts könnte falscher sein. NEON ZEON aus Iffezheim spielen Modernen Technical Death mit starken Referenzen zu MESHUGGAH, allerdings mit deutliche mehr Eingängigkeit als die Schweden.

Diese versucht die Band vor allem mit verstärktem Einsatz von Akustik-Gitarren zu unterstreichen, die ein wenig an SEPULTURA zur „Roots”-Phase erinnern.

Musikalisch ist das Ganze eigentlich recht ansprechend, die Produktion drückt ordentlich, die Gitarren braten, die Drums klingen allerdings etwas künstlich. Die Songs sind handwerklich richtig gut gemacht, haben interessante Rhythmiken und die Jungs können ihre Instrumente anständig bedienen. Bis dahin macht die Band wenig falsch.  Wenn da nicht der Gesang wäre…

Pseudo-Psychopathen

Denn der nervt. Sänger Fabes möchte mit aller Kraft den Eindruck vermitteln, dass man es hier mit einer ganz übel kranken Seele zu tun hat, die uns durch den Gesang alle Facetten ihres Wahnsinns ins Gesicht schreit. Und zwar wirklich alle. Am besten gleichzeitig.

Eine kranke Seele muss schließlich richtig fies growlen, so dass man quasi hören kann, wie beim Einsingen theatralisch die Augen aufgerissen und verdreht werden. Dazu dann noch „psychotische“ Screams nach jeder dritten Zeile, ein bißchen „1,2, Freddy kommt vorbei“ – und fertig ist der Instant-Weirdo. Junge Junge, jetzt haben wir aber Angst. Oder vielleicht sind wir auch tief beeindruckt von diesem ach so gnadenlosen Seelen-Striptease. Mein Mitleid gilt denen, die sich in dieser SyFy-Channel Version von „Shining“  wiederfinden können.

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, werden die Gesangs-Spuren dann noch permanent gedoppelt oder getripelt, denn mehr Wahnsinn ist ja immer besserer Wahnsinn. Leider klingt das Ganze dann dermaßen over the top, dass das pseudo-kranke Geschrei die Musik völlig in den Hintergrund drängt. Das mag so gewollt sein, aber mich holt das leider überhaupt nicht ab.

Somit bleibt eine Band, die sich Mühe gibt und sicherlich Potential hat, sich aber mit ihrem Konzept und dem damit verbundenen Gesang selbst ein Bein stellt.

Veröffentlichungstermin: 28.11.2019

Spielzeit: 45:28 Min.

Line Up:
Joe Amped – Guitar
Fabes – Vocals
Lepra – Bass
Fernst – Drums

Label: Eigenproduktion

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/NEON-ZEON-186749405307320/

NEON ZEON: Neon Zeon Tracklist

1. Primer
2. Noisebleed
3. Peter Pain
4. Hooks
5. Carnage
6. Walk the Earth
7. Rot
8. Epic Fail
9. Hunter

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