Groß ist die Neugier auf das NECRODAEMON-Werk, sobald man den Namen MELECHESH dem Promoinfo entnimmt. Deren Gitarrist Ashmedi ist bei diesem Duo ebenfalls mit von der Partie und so erwartet man auf Prophecy of the Decadent natürlich eine gewisse Portion abgefahrenen Mesopotamian Metal. Diese Erwartungshaltung wird bereits im Opener arg gedämpft, NECRODAEMON konzentrieren sich auf ihrem Debüt nämlich eher auf stumpfes Gebolze als auf funkensprühenden Wahnsinn.
Wie ein roter Faden ziehen sich monotone Blastbeats durch Prophecy of the Decadent. Durch den pumpenden, basslastigen Sound verschwinden die Gitarren regelmäßig hinter der Rhythmusfraktion, dank offensichtlich benutzen Limitern stirbt die Dynamik einen qualvollen Tod und macht einem Sound Platz, der wie ein immer gleicher Strahl aus den Boxen schießt. Nur selten gelingt es der Gitarre, aus diesem Sog zu entkommen, der Titeltrack und The last havoc dürfen sich dank diesen thrash-inspirierten Fluchtversuchen das Schild Anspieltipp umhängen. Musikalisch sind bei NECRODAEMON insgesamt Parallelen zu SETHERIALs Hell Eternal und den neueren MARDUK-Zeiten auszumachen, der Gesang erinnert hingegen besonders während Custodian of the Truth demjenigen von DARK FUNERAL-Kreischmeister Emperor Magus Caligula. Anders als bei den zitierten Vergleichen hapert es bei NECRODAEMON leider durchgehend an der nötigen Atmosphäre und Inspiration.
Was bleibt, ist ein rasendes, aber monotones Werk. Geschwindigkeit ist eben nicht alles.
Veröffentlichungstermin: 31.01.2005
Spielzeit: 47:55 Min.
Line-Up:
L.K. Warmaster: alle Instrumente
A.R. Dekapitator: Vocals, zusätzliche Gitarren
Label: Twilight
Homepage: http://www.necrodaemon.com
Email: necrodaemon@necrodaemon.com
Tracklist:
1. Custodian of the truth
2. Serpent splendor
3. Prophecy of the decadent
4. Necrodaemon
5. Shredded
6. Driven by wrath
7. Pleasures of pain
8. Day of damnation
9. The last havoc