MYLAND: No man´s land

MYLAND beglücken erfolgreich absolute AOR-Fans, die "up to date" sein und nicht auf neue Releases der Szenegrößen warten wollen.

Als Drummer unter anderem bei EXILIA und EVE pflegt Paolo Morbini nebenher auch seine Leidenschaft für waschechten AOR, zuerst mit einer entsprechenden Cover-Band und seit 2006 mit seiner Band MYLAND. Für das zweite Album hat er sich zudem Schützenhilfe geholt von Kee Marcello (Ex-EUROPE), Steve Angarthal (FIRE TRAILS) und Tommy Denander (TOTO, PAUL STANLEY, RICHARD MARX) an der Gitarre sowie Alex Del Vecchio (GLENN HUGHES, GIANLUCA FERRO) an den Keyboards.

Beim AOR/Melodic-Rock-Fan gehen schnell die Daumen nach oben. Man fühlt sich sofort zuhause, kann jedes Lied mitsingen, ohne es vorher gehört zu haben. Genretypisch klinisch rein gespielt und produziert, tut hier nichts weh und Ecken und Kanten findet man nicht. Der hohe, klare Gesang von Guido Priori erinnert oft an JOURNEYs Steve Perry, die Texte erfüllen all das, was diese Musik ausmacht. Na ja, in Bella Italia gibt es ja genug schöne Frauen, über die man singen kann. Musikalisch rockt die Band souverän und auch die Handschrift der Gäste, vor allem die Leads von Kee Marcello, hört man gut raus. Die leichtgängigen, hochmelodischen Rocker erinnern oft an JOURNEY (One Stepp closer, Someday love leaves you lonely) und TOTO (Voices), frühen MICHAEL BOLTON, SURVIVOR, aber auch an typisch schwedischen Melodic-Rock Marke EUROPE und vor allem TREAT wie bei Running in the night. Bei vielen Refrains scheint einem die Sonne aus dem Hintern, die Laune geht nach oben und der Hausputz kann losgehen. Das größte Problem sind die fehlenden echten Hits, die man braucht, um den Hörer zu fesseln. Immer wieder überlegt man, ob es nun nicht doch eine Coverversion ist und kramt in den LPs, das klingt doch genau wie…

In der Umsetzung können die Italiener voll überzeugen mit coolen Hooklines, interessantem Zusammenspiel und eingängigen Melodien, sie verzichten aber – sicher beabsichtigt– auf Eigenständigkeit. Da man die großen Bands kaum auf europäischen Bühnen sieht, könnten sich MYLAND hier vor allem live sicher bald einen Namen machen. Mit dem Album No man´s land beglücken sie erfolgreich absolute AOR-Fans, die up to date sein und nicht auf neue Releases der Szenegrößen warten wollen. Wer nicht so in diesem Sound verwurzelt ist, der sollte aber lieber nach einer Best Of der Vorbilder Ausschau halten. Trotzdem eine schöne Scheibe, die Spaß macht, wenn man mit den plüschig-cleanen Klängen des AOR klar kommt.

Veröffentlichungstermin: 18.04.2008

Spielzeit: 52:27 Min.

Line-Up:
Guido Priori – Vocals
Marco Andreasi – Guitar
Claudio Corazza – Bass
Stefano Andreasi – Keyboards
Paolo Morbini – Drums

Gäste:
Tommy Denander – Guitar
Kee Marcello – Guitar
Steve Angarthal – Guitar
Marzio Ker – Guitar
Alex Del Vecchio – Keyboards

Produziert von Niki Lou Rosh und Myland
Label: Valery Records

Homepage: http://www.mylandmusic.com

Tracklist:
1. Anytime
2. The wind of late September
3. (Someday) Love leaves you lonely
4. Heat of emotion
5. How much love
6. Age of my dreams
7. Voices
8. One step closer
9. Running in the night
10. Prisoner of love

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