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MOST WANTED MONSTER: Most Wanted Monster [EP] [Eigenproduktion]

Eine gut gemachte, aber noch nicht wirklich eigenständige Mischung aus Metalcore und Elektro.

MOST WANTED MONSTER sind ein gutes Beispiel, für was Jugendkultur im Wohlstand steht. Videospiele, fettige Pizza, keine Lust auf Revolte, lieber etwas Herzschmerz, weil die ganzen Mädchen lieber lesen/shoppen als sich mit Pickelfressen abzugeben. Kultur, das lockt die jungen Dinger, und hier sehen viele einsame Nerds ihre Chance, endlich die Jungfräulichkeit ad acta zu legen. Ob sich MOST WANTED MONSTER wirklich aus kulturellen Beweggründen formiert haben sei dahin gestellt, Fakt ist, dass zusammen mit Clearasil und einer Festplatte voller Metalcore-Bands schon was anfangen lässt. In diesem Fall sollten wir aber nicht außer Acht lassen, dass MOST WANTED MONSTER zwar wie die exakte Schnittmenge aus KILLSWITCH ENGAGE und ENTER SHIKARI klingen, aber ihre Sache immerhin ziemlich gut machen. Vier Songs bietet die selbstbetitelte EP der sechsköpfigen Band aus Karlsruhe, die uns auch ganz selbstbewusst bemerken lässt, dass sie ihre Instrumente spielen können und trotz vieler Ideen kein Chaos veranstaltet.

Tell & Phone leitet das kurze Vergnügen recht gewitzt ein und lässt die kurz aufkeimenden 8-Bit-Synthesizer gleich wieder abklingen, so dass es nicht zu arg nach HORSE THE BAND klingt. Dafür wird im Anschluss mit melodischem Metalcore, der viele klar gesungene und eingängige Refrains, sowie zuckersüße Leadgitarren beinhaltet, gleich für schmelzende Herzen gesorgt, Elektroparts gibt es nur selten, besonders innovativ ist dabei keine der beiden musikalischen Extreme. Fatality, Next Era und In Grief schlagen in dieselbe Kerbe, sind eingängig, haben immer wieder kleine Überraschungen parat, aber wirklich tief geht das alles nicht, da die beiden Seiten der Musik schon zu verbraucht sind. Immerhin, die vier Nummern sind gut arrangiert, gespielt und bis auf die dünn klingenden Elektroparts ordentlich produziert, wobei das Mortal Kombat-Sample den Hörer doch zum Schmunzeln bringt. Auch der klare Gesang ist überraschenderweise keine allzu weinerliche Angelegenheit, nur das Geschrei ist etwas schwachbrüstig. Most Wanted Monster ist unterm Strich eine überraschend gute EP, die zeigt, dass diese junge Band Songs schreiben kann und sich immerhin Mühe gibt, sich abseits des Genres zu bewegen. Wer MOST WANTED MONSTER eine Chance geben will, darf das gerne auf der Myspace-Seite der Band versuchen. Wenn das Debütalbum noch etwas authentischer und mit mehr Ecken und Kanten gesegnet ist, kann aus dieser Formation noch mehr werden.

Veröffentlichungstermin: 2010

Spielzeit: 15:22 Min.

Line-Up:

Matze – Vocals
Killer – Guitar
Niki – Guitar
Anselm – Bass
Samu – Drums
Marv – Synthesizer

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://mostwantedmonster.com/

MySpace: http://www.myspace.com/mostwantedmonster

Tracklist:

1. Tell & Phone
2. Fatality
3. Next Era
4. In Grief

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