MISS BEHAVIOUR: Heart Of Midwinter

die aktuellen Werke von TOTO und MAGNUM sehen gegenüber diesem technisch einwandfrei vorgetragenen und exzellent produzierten Debut wirklich alt aus. So muss AOR klingen und nicht anders!

Sollte man dem Wortspiel MISS BEHAVIOUR Glauben schenken, würde man hinter der Band wohl ein paar ungezogene, dreckige Rotzlöffel vermuten, die schnörkellosen Rock ´n´ Roll zelebrieren. Aber weit gefehlt, AOR heißt das Zauberwort oder für die, die es nicht wissen: Adult-Oriented Rock – und zwar erster Güte. Von Fehlverhalten kann hier also weiß Gott keine Rede sein.

Schon der Opener The Shine zeigt, wo der Hammer hängt. Diesen Titel könnte man durchaus in die Riege von EUROPEs erfolgreichsten – allerdings nicht besten – Songs einreihen: melodisch, hymnisch, glatt. Weiter geht´s mit dem knackigen Precious time, dessen Refrain gleich im Ohr hängen bleibt und Lust auf mehr macht. Und euer Wunsch sei uns Befehl, werden sich die Schweden wohl gedacht haben, denn mit Dreams are cursed folgt das schnellste Lied der Platte. Ein Song mit wunderschönen Melodiebögen und tollem Solo. Danach wird die Geschwindigkeit aber gleich wieder gedrosselt und bei der sehr stark an SURVIVOR angelehnten Halbballade Midwinter sleeps und der folgenden Ganzballade Circles kann der Zuhörer wunderbar abschalten und einfach nur genießen.
Genuss ist auch das Stichwort dafür, was als Nächstes kommt. Ohne zu übertreiben, Make it your own way kann es mit allen Klassikern dieses Genres aufnehmen. Ein derart genialer Ohrwurmrefrain ist auch den altehrwürdigen Helden der 80er nicht oft eingefallen. Wirklich ganz großes Kino!!!! Danach muss man erst wieder ein bisschen runterkommen. Dies gelingt mit dem stark-metallisch orientierten Runaway man und dem EDGUY-angehauchten One heart in divide ohne Weiteres. Abgeschlossen wird das Debut der aus Kalmar stammenden Formation schließlich mit der obligatorischen Ballade New horizon – ohne Frage ein schöner Abschluss eines tollen Albums.

Für einen Erstling wirkt Heart Of Midwinter erstaunlich erwachsen, lediglich in Sachen Spielzeit hätte man durchaus noch ein bisschen was drauflegen können. Dennoch, diese Jungs wissen, wie man gute, eingängige Songs schreibt und genau das ist in dieser Stilrichtung essentiell. Vielleicht gelingt es MISS BEHAVIOUR mit diesem in acht Monaten produzierten Album, den sich seit Ende der 80er im Dornröschenschlaf schlummernden und deshalb schon fast vergessenen Melodic Rock wieder ein bisschen auf die Beine zu helfen. Nur zum Vergleich: die aktuellen Werke von TOTO und MAGNUM sehen gegenüber diesem technisch einwandfrei vorgetragenen und exzellent produzierten Debut wirklich alt aus. So muss AOR klingen und nicht anders!!!

Veröffentlichungstermin: 27.11.2006

Spielzeit: 41.02 Min. Min.

Line-Up:
Vocals: Mattias Wetterhall
Guitar: Erik Heikne
Bass: Sebastian Gustavsson
Drums: Hampus Landin
Keyboards: Henrik Sproge

Produziert von Henrik Sproge und Erik Heikne
Label: Sunset Fox Records

Homepage: http://www.missbehaviour.se

Tracklist:
1.The shine
2.Precious time
3.Dreams are cursed
4.Midwinter sleeps
5.Circles
6.Make it your own way
7.Runaway man
8.One heart in divide
9.New horizon

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