MINDGUARD: Out Of The Dark [Eigenproduktion]

Melodischer, komplexer Power Metal mit deutlicher US-Schlagseite auf hohem Niveau.

Eine nette Überraschung flatterte letztens in Form des ersten MINDGUARD-Albums ins Haus, konnte die Band doch schon vor fünf Jahren mit ihrem Beitrag auf dem Rock Hard-Unerhört-Sampler sehr überzeugen, war aber danach in der Versenkung verschwunden. Auch 2005 steht das Quintett noch für melodischen, gleichwohl komplexen Power Metal mit deutlicher US-Schlagseite. Kennzeichnend für den Sound der Band sind songdienliche, prägnante Soli und der starke Gesang von Stefan Ferrara, der sowohl richtig aggressiv shouten kann als auch mit klaren, hohen Tönen zu begeistern weiß, bei denen er ein wenig an Geoff Tate erinnert. Wenn sie nicht gerade solieren, spielen die beiden Gitarristen Michael Dammhayn und Guido Neuhoff eher rifflastig denn melodisch. Bei den ersten Durchgängen klingen die meisten Melodien zwar noch reichlich unspektakulär und wollen sich nicht so recht festsetzen. Gibt man den Songs mit ihren vielen Tempowechseln, Breaks und einigen vertrackten Rhythmen aber Zeit, so entfalten sie schließlich doch ihre Wirkung. Nach dem etwas sperrigen Titelsong kann das getragene Edge Of Eternity mit seiner balladesken Strophe, bei der stimmungsvolle cleane Gitarren zum Einsatz kommen, und einem melodischen Refrain überzeugen. Das folgende, überwiegend schleppende Never stellt dazu mit seinen etwas an NEVERMORE erinnernden Disharmonien einen gelungenen Konstrast dar. Hier kann Stefan Ferrara zudem mit einigen hohen Screams zeigen, was in ihm steckt. Das Highlight des Albums ist aber die sehr abwechslungsreich gestaltete Bandhymne Mindguard mit einem perfekten Spannungsbogen und einem mitreißenden Ohrwurm-Refrain. Danach geht der Band leider ein wenig die Puste aus. Zwar befinden sich auch Songs wie Blinded oder Destiny, bei dem einige mystische Keyboards zu hören sind, auf hohem Niveau, fallen aber gegenüber den Songs der ersten Albumhälfte deutlich ab, denn es fehlt an starken Hooklines, wodurch der Zugang zu den Stücken deutlich erschwert wird.

Dennoch ist Out Of The Dark eine der besten deutschen Power Metal-Veröffentlichungen der letzten Zeit. Wer bereit ist, dem Album etwas Zeit zu geben und eine Vorliebe für leicht progressiven US-Power Metal hat, kann die Scheibe, die sich produktionstechnisch hinter den meisten Label-Veröffentlichungen nicht zu verstecken braucht und auch professionell aufgemacht ist, für faire 10 EUR inklusive Porto und Verpackung auf der Band-Homepage erwerben und wird es sicher nicht bereuen.

Veröffentlichungstermin: 10.01.2005

Spielzeit: 44:25 Min.

Line-Up:
Stefan Ferrara – Vocals

Michael Dammhayn – Guitar

Guido Neuhoff – Guitar

Thomas Siebel – Bass

Can Doganay – Drums

Hompage: http://www.mindguard.de

Email-Adresse der Band: info@mindguard.de

Tracklist:
1. Intro

2. Out Of The Dark

3. Edge Of Eternity

4. Never

5. Mindguard

6. Again

7. Remember

8. Blinded

9. Destiny

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