MENNEN: Planet black

Leider bewegen sich MENNEN weiterhin immer genau soweit abseits vom Massengeschmack, dass es für einen großen Durchbruch nicht reichen wird.

MENNEN, die Band um Sänger Joss Mennen, zieht nunmehr seit ihrem 94er Debüt Mennen eine kleine leidenschaftliche Fanschar hinter sich her, für einen größeren Durchbruch hat es aber nie gereicht. Sicher auch, weil sich die Südholländer immer vom platten Standard-Hard Rock abgrenzen konnten. Mit ihrem Sound finden MENNEN nicht immer Freunde, sodass Planet black die Fans beglücken wird, aber sicher auch wieder einige Nörgler finden wird.

Die Songs bieten eine breite Palette aus anspruchsvollem Hard Rock, der auch von platten Klischee-Texten verschont bleibt. Man hört gern zu, zur Nebenherberieselung sind die Songs fast zu schade, zumal sie dafür auch weniger geeignet sind. Dafür sind die Songs nicht catchy genug, den einen ganz großen Hit haben MENNEN immer noch nicht geschrieben. Dafür einige sehr coole Songs wie Out of my head, das funkige Solitary man, das hart groovende Feel put aside, das sehr schöne balladeske Time will tell oder den jazzigen Rausschmeißer Future ahead mit leichtem FREDDY MERCURY/QUEEN-Touch. Cool auch, dass bei MENNEN wieder der Bass kein Schattendasein führen muss. So bekommen jazzige Passagen wie beim starken On fire noch mehr Klasse. Der Rhythmsection zuzuhören macht viel Spaß, ebenso überzeugen können das abwechslungsreiche Gitarrenspiel und die Vocals von Herrn Mennen selbst. Zum Ende hin werden die Songs ruhiger und vom Anspruch und selbstverliebtem Spiel etwas ausgebremst, als Zuhörer verliert man dann etwas die Aufmerksamkeit. Rundum fällt aber kein Song aus dem positiven Rahmen, wer MENNEN kennt, der erwartet keine leichtgängigen Ballermann-Hits.

Die Holländer bleiben ihrer Linie treu, schauen nicht auf angesagte Klänge und spielen lieber exakt den Melodic/Hard Rock, der genug Eigenes hat und somit aus dem Meer der 08/15-Bands herausragt, auch wenn wieder die ganz große Welle ausbleibt. Leider bewegen sich MENNEN immer genau soweit abseits vom Massengeschmack, dass es für einen großen Durchbruch nicht reichen wird. Aber lieber eine Band mit eigenem Sound, den es zu erkunden lohnt, als eine weitere gute Band, die nach zwei Durchgängen mangels Eigenständigkeit im Regal verschwindet. Zumal sich der Sound der Band durch einen dezent melancholischen Unterton wohltuend von den üblichen Sonnenschein-Rockern abhebt. Da MENNEN aber eben nicht jeden Geschmack treffen, sollte man vorher aber reinhören.

Basser Alex hat mittlerweile aus gesundheitlichen Gründen seine Segel gestrichen und wurde von Mennens Ex-ZINATRA-Kollegen Gino Rerimassie ersetzt.

Veröffentlichungstermin: 23.05.2008

Spielzeit: 56:02 Min.

Line-Up:
Joss Mennen – Vocals
Eric van de Kerkhof – Guitars
Alex Jansen – Bass
Fon Janssen – Drums

Label: Wacken Records/SPV

Homepage: http://www.mennen.net

Tracklist:
1. Planet black
2. Out of my head
3. Power to the bone
4. Solitary man
5. Feel put aside
6. On fire
7. Green elephants and blue clouds
8. Mis(s)ter Father
9. Time will tell
10. Wait another day
11. Reason
12. Crash and burn
13. Future ahead

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