MAUSOLEIA: Being

Wer Death Metal aus Deutschland mit Qualität hören will, der ist bei den angehenden Medizinern bestens aufgehoben.

Wer große Sprüche reißt, der sollte dem auch große Taten folgen lassen. Das Info spricht von einer Band, die locker mit SUFFOCATION und CRYPTOPSY mithalten kann, da denke ich mir dann doch: Au weia. Ich will nicht bestreiten, dass es Bands in diesem Sektor gibt, die mithalten können, aber ich kenne sie nicht. Und um ehrlich zu sein, bei MAUSOLEIA ist das nicht anders. Aber schlecht sind sie deshalb noch lange nicht, nur am Thron ihrer Idole kratzen sie halt noch nicht.

Gut, dass ich mich nicht vom Info beeinflussen ließ, denn ansonsten hätte ich eine herbe Enttäuschung erlebt. So gesehen erwartete ich nur einen langweiligen, brutalen Death Metal-Klon der zu keiner Sekunde irgendwie mitreißt. Doch MAUSOLEIA wissen sich zu behaupten. Ihr Debütalbum wird von eingängigen Killerriffs angeführt, von guten Ideen zum Leben erweckt und von brutalem Gebrüll bestimmt. Bei MAUSOLEIA wird geklotzt und nicht gekleckert. Die SUFFOCATION-Schule wird hier wieder einmal zum Leben erweckt, eigene Identität sucht man größtenteils vergeblich, aber lieber gut kopiert als schlecht erfunden. Being macht nämlich schlicht und ergreifend Spaß.

Dieses kleine, feine Brett besticht nämlich durch Intelligenz, Abwechslung und gute Songs. Die haben nämlich immer eine klare Linie, sind nicht simpel und nicht zu verfrickelt. Das ist genau die richtige Mischung, denn es ist nicht alltäglich das hohes Niveau konstant einen Adrenalinstoß bereithält. Aber ist ja auch kein Wunder, MAUSOLEIA vermeiden den gröbsten aller Fehler: Permanentes Geknüppel. So gibt es auch langsamere und groovige Passagen zu bestaunen, ebenso wie den Einsatz von Elektronik zu Introzwecken oder freakige Gitarrenleads. Das kommt gut, das wirkt erfrischend. MAUSOLEIA glänzen auch durch die technischen Fähigkeiten, besonders Jens Beckmeyer hinter der Schießbude ist ein wahres Prachtkerlchen. Und interessant. Auch wenn Krümelmonster Stefan grunzt wie ein Besessener, wenn man sich bemüht kann man die Texte auch ohne Booklet verstehen, sehr gut!

Being ist ein wirklich gutes, brutales Death Metal-Album, das zwar keineswegs mit der Hauptinspiration SUFFOCATION mithalten kann, doch um einiges besser als das Gros des Genres ist. Wer Death Metal aus Deutschland mit Qualität hören will, der ist bei den angehenden Medizinern bestens aufgehoben. Beim nächsten Mal wünsche ich mir dennoch ein wenig mehr Eigenständigkeit. Danke.

Veröffentlichungstermin: Frühjahr 2005

Spielzeit: 38:26 Min.

Line-Up:
Stefan Steinmetzer – Vocals

Matthias Niemeyer – Guitar

Sebastian Müller – Guitar

Jens Erdmann – Bass

Jens Beckmeyer – Drums
Label: Malignancy Records

Homepage: http://www.mausoleia.com

Tracklist:
1. Mother´s Collapse

2. Sudden Infant Death

3. Dead Corpses

4. Rather No Killing

5. Cancer Ward

6. Influenza Pandemia

7. (Are You a Really Good) Medicine Man

8. Fools Tower

9. Anatomical Theater

10. Unity Inconsequence of Mental Purge

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