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MATT SPRINGFIELD: Erase All Data

Gelungener 80er Wave-Pop-Mix, aber wer in seiner Musik wenigstens einen Hauch ROCK erleben möchte, der ist bei MATT SPRINGFIELD an der absolut falschen Adresse.

MATT SPRINGFIELD ist irgendwo in den 80ern hängen geblieben. Ach, wieder ein Melodic-Rock-Review? Nein, der Franzose hat mit Rock so viel zu tun wie Lemmy Kilmister mit Boy George. Keine Ahnung, warum man damit Metal-orientierte Webzines bemustert. Aber was soll´s, über Sinn und Unsinn eines Releases entscheidet seine Qualität und nicht der persönliche Geschmack, so sollte es zumindest sein.

Der Opener schubst einen dann auch erfolgreich direkt zurück in Zeiten, als wirklich jeder SOFT CELL´s Tainted Love mitgesungen hat, CULTURE CLUB hip waren und die Schwaben CARMONFLAGE mit The Great Commandment die Charts knackten. Poppiger Synthie-Wave-Sound, Tanzbeats, kitschig, griffig, spaßig. Etwas mehr 80er Pop hier und da, Poplife! wäre damals sicher gut abgegangen. Mal ruhigere Töne, See You erinnert an ALPHAVILLE, wobei das sehr melancholische American Soldier deutlich hervorsticht im sonst gutgelaunten Partysound. Mag man die Stimme von MATT SPRINGFIELD etwas soft finden, hier spielt er sie passend aus. Für Rockfans wird es schwer bei Songs wie Feel Loved, die mit starkem MODERN TALKING-Touch daher kommen, halt zum Glück ohne Dieter Bohlens Schwuchtelgesang. Ebenso die Single Things I´ve Said mit ihrem catchy Refrain, soll man schon mal im Radio gehört haben, ich jedenfalls nicht. Die gibt es nach dem geradezu rockigen Haunted noch mal in anderer Version, wer mag kann auf der CD auch das Video dazu anschauen. Die Songs sind gelungen, besonders wenn auch mal eine Prise DEPECHE MODE dazu kommt oder ein Hauch 90er Pop-Rock. Wer sich da wohl fühlt, der bekommt einige schmissige Songs, die auf jede 80er-Party passen, vorgetragen mit reichlich Leidenschaft für diesen Sound, das nimmt man MATT SPRINGFIELD definitiv ab. Dass es nur für eine halbe Stunde gereicht hat inklusive zwei Versionen von Things I´ve Said, das ist natürlich recht mager. Aber Erase All Data ist sein Debüt, da kann er ja mit dem nächsten Album nachlegen. Das geht dann aber garantiert an der vampster-Lesergemeinde vorbei…

Gelungener Wave-Pop-Mix von einem Mann, der es genau so haben möchte, das hört man überall heraus. Aber wer in seiner Musik wenigstens einen Hauch ROCK erleben möchte, der ist bei MATT SPRINGFIELD an der absolut falschen Adresse. Dass er trotzdem zu vampster-Ehren kommt verdankt er der Tatsache, dass ihm dezent der Singer/Songwriter-Stempel aufgedrückt wird. Und Erase All Data gehört zweifelsohne nicht in die Hände von auch hier bei vampster vertretenen Menschen, die gern mal klassischen Singer/Songwriter-Stoff auflegen wie die Niederländer I AM OAK oder KIM JANSSEN, unseren CONNY OCHS oder die alten 70er Helden.

Veröffentlichungstermin: 01.06.2012

Spielzeit: 30:48 Min.

Line-Up:
Matt Springfield – Vocals
Andy Taylor – Guitar, Bass
Nick Nasmyth – Keyboards
Beth Gibson – Keyboards (7, 8)
Greg Haver – Drums
Peter Rainmann – Programming (7)

Produziert von Greg Haver
Label: AKA Music

Homepage: http://en.akamusic.com/matt_springfield

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/mattspringfield

Tracklist:
1. The End Of Life
2. Poplife!
3. Need You Tonight
4. American Soldier
5. Feel Loved
6. See You
7. Things I´ve Said
8. Haunted
9. Things I´ve Said (People Theatre´s Monologue Mix)
    Things I´ve Said (Videoclip)

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