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MATT AND THE STRANGERS: Visions In Sound

Ein gelungener Appetizer, um MATT AND THE STRANGERS der Hippie/Blues-Rock-Gemeinde vorzustellen, die wird hier gut bedient.

Nöö, das Cover lässt wohl kaum Fragen offen, wohin die musikalische Reise auf Visions In Sound geht. MATT AND THE STRANGERS, genauer Bandkopf Matthias Kraft sieht man sofort an, dass hier Blues Rock und Hippie-Sound angesagt sind. Nicht nur die Coversongs von JIMI HENDRIX, STEVE RAY VAUGHAN und CHESTER BURNETT, bekannter als HOWLIN´ WOLF, zeigen deutlich die Vorbilder, auch optisch ist der Mann in einer anderen Zeit hängengeblieben, man kann ihn sich gut bei Kräutertee und Haferplätzchen gemeinsam mit ULI JON ROTH vorstellen.

Dass das Trio aus Berlin und Bremen nicht auf den aktuellen Retro-Trend aufspringt, sondern diesen Sound liebt und lebt, das hört man dann auch sofort. Der auch von HENDRIX bekannte HOWLIN´ WOLF-Klassiker Killing Floor kommt knackig, authentisch, mit dezent eigener Note, als Hippie/Blues-Rocker ist man gleich in seinem Element. Beim folgenden Feel No Pain swingt man mit, es gibt ein paar BLACKMORE/RAINBOW-Leads, dazu eine Portion Psychedelic-Rock, passt. Etwas fremd wirkt das locker-flockige No Tool For A Fool, das funky eher an die RED HOT CHILI PEPPERS mit catchy Hard Rock-Refrain erinnert als an alte Blues-Helden. Ein cooler Song, hier im Gesamtbild fast schon zu cool. Die Hippie-Ballade I Saw You Crying passt dann wieder, kommt mit reichlich ganz frühen SCORPIONS daher, da schließt sich der Kreis wieder Richtung ULI JON ROTH. Nett anzuhören, wirklich packend jedoch nicht. Hier zeigt sich auch der Knackpunkt des Albums, der Gesang ist nicht gerade ein Highlight. Angenehm, aber nicht ausdrucksstark und treffsicher genug, um den Songs das gewisse Etwas zu geben. Dafür bleibt der Gesang immer ehrlich, denn genau so wie hier klingt er halt, das zeigen die folgenden live mitgeschnittenen Songs. Böse Überraschungen beim Livekonzert bleiben also aus, man weiß, was man bekommt, das Schummeln überlassen MATT AND THE STRANGERS anderen. Auch instrumental gibt es nichts zu verstecken, die Herren an Bass und Drums liefern grundsolide das Fundament für den Hausherrn. Der hat definitiv das richtige Händchen, die Sounds seiner Vorbilder mit Feeling und Können zu präsentieren, vom Trendgehopse keine Spur, hier klingt die Leidenschaft für eben diesen Sound durch. Gerade als Gitarrist hört man gerne zu, dass auch namhafte Musiker voll des Lobes sind kann man verstehen. Egal ob bei JIMI HENDRIX Slow Blues Red House, dem Texas-Blues Lenny aus dem Hause VAUGHAN oder den weiteren eigenen Songs, Blues-Rocker mit Hippietouch fühlen sich hier sicher wohl. Die Abstriche bei den Vocals nimmt man gerne hin, ein zusätzlicher Sänger würde dem Bandsound sicher den absolut vorhandenen Charme des eingespielten Trios nehmen.

Ein gelungener Appetizer, um MATT AND THE STRANGERS der Hippie/Blues-Rock-Gemeinde vorzustellen, die wird hier gut bedient. Beim nächsten Album darf es dann gerne einen Hauch mehr Eigenständigkeit geben und weniger Coversongs. Am Besten bestellt man Visions In Sound für faire 10,- inkl. Versand über die Bandhomepage.

Veröffentlichungstermin: April 2012

Spielzeit: 44:33 Min.

Line-Up:
Matt Force – Guitars, Leadvocals
Ole Rich – Bass, Vocals
Mick One – Drums, Vocals

Produziert von S. Schreiber und Matt Force
Label: All Around Music

Homepage: http://www.matt-and-the-strangers.de

Tracklist:
1. Killing Floor
2. Feel The Pain
3. No Tool For The Fool
4. I Saw You Crying
5. Looking For My Baby
6. Red House
7. Lenny
8. See You In N.Y.

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