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MASTIC SCUM: Icon

Dass neun Jahre Wartezeit auf ein neues Album nicht unbedingt bedeuten müssen, dass man sich eine Pause gegönnt hat, beweist der österreichische Death-Metal-Export MASTIC SCUM mit Stil. Denn die Band veröffentlichte in dieser Zeit diverse (Split-)EPs, Tapes und beackerte immer wieder die Bühnen Europas. Was sie uns nun mit “Icon” in Form ihres sechsten Studioalbums präsentieren, dürfte unter anderen Fans von FEAR FACTORY entzücken. Denn der technisch extrem versierte Death Metal verschlingt Industrial-Einflüsse, dass es nur so eine Freude ist, von den High-Speed-Stakkato-Riffs mal abgesehen. Doch eines nach dem anderen.

FEAR FACTORY treffen auf NAPALM DEATH – oder MASTIC SCUM in ihrer ganzen Erhabenheit

Um eines gleich vorweg zu nehmen: MASTIC SCUM ist keine weitere Kopie einer Band wie FEAR FACTORY. Zu eigenständig und wandlungsfähig ist der Sound der Österreicher. Man denke nur an die Beginne in den 90ern, als man noch am ehesten als reine Death-Metal-Band durchging. Mittlerweile hat das Quartett ihren Horizont erweitert, und liefert mit “Icon” eine abwechslungsreiche Portion Death Metal mit Industrial- und Grincore-Einflüssen. Groovige Moshparts gehören wie im Opener “Digital Dementia” dazu wie das Amen im Gebet.

Das darauffolgende “Room 23” beginnt mit bereits erwähntem High-Speed-Stakkato-Riff und bläst alles weg, was sich ihm in den Weg stellt. Die zweite Singleauskoppelung “Slavebreed” glänzt durch sein mega wuchtiges Gitarrenriff und bringt im Hintergrund gefährlich klingende Industrial-Samples zum Einsatz. Vom Aufbau her ist dieser Titel der wohl am strukturiertesten aufgebaute Song auf dem Album geworden. Natürlich gibt es noch eine Ausnahme und die ist der atmosphärische Rausschmeißer “Retribution”. Mit seinen gut sechs Minuten Spielzeit ist der letzte Titel nicht nur der Längste, sondern auch der Langsamste.

Doch der allgemeine Tenor – was die Geschwindigkeit der Musik auf dem Album betrifft – geht eher in Richtung grooviges Midtempo mit extrem schnellen Passagen. Die Lyrics von Sänger Maggo Wenzel sind durchaus hardcore-lastig, gehen aber mehr in extremere Gefilde. Genauso brutal wie die Musik sind seine Growls und setzen so die richtigen Akzente. Die Gitarren und das Schlagzeug hingegen sind am besten mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks vergleichbar. “Virtual Irreality 3.0” kann man getrost als Anspieltipp empfehlen, da es eben genannte Trademarks der Band gut vereint und wieder gibt.

Komplexe Songstrukturen, die den Abwechslungsreichtum auf “Icon” fördern.

Gut zu gefallen weiß auch “Front Toward Enemy”, das den Hörer gekonnt mit seinen massiven Soundwänden umgibt. Doch ganz egal ob “Doomsayer”, “Twice The Pain” oder wie auch immer die Tracks heißen, MASTIC SCUM wissen auf ganzer Linie zu überzeugen und zeigen einmal mehr, wieso sie schon lange zur Speerspitze der österreichischen Szene zählen.

Fazit: Wer mit dem Vorgänger “CTRL” seine Freude hatte, für den hat sich das Warten auf “Icon” gelohnt. Doch auch für Metalheads, denen der Name MASTIC SCUM noch nicht so geläufig ist, sollten ein Ohr riskieren und somit den starken Release der Österreicher nicht zu versäumen. Daumen eindeutig hoch!

Veröffentlichungsdatum: 07.10.2022

Spielzeit: 39:25

Label: MDD Records

Line Up:
Maggo Wenzel – Vocals
Harry Gandler – Gitarre
Man Gandler – Drums
Paty Jay – Bass

MASTIC SCUM “Icon” Tracklist

01. Digital Dementia (Audio bei YouTube)
02. Room 23
03. Slavebreed (Video bei YouTube)
04. Front Toward Enemy
05. Doomsayer
06. Virtual Irreality 3.0
07. Twice The Pain
08. Negation
09. Create And Destroy
10. Retribution

Mehr im Internet:
Band Homepage https://www.masticscum.com/
Instagram https://www.instagram.com/mastic_scum/?hl=de
Facebook https://de-de.facebook.com/masticscum/

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