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MANIC MOVEMENT: Thousand Sufferings

Manic Movement? Nie gehört! Jeder, der nun dasselbe denkt, sollte weiterlesen und sich den Namen dieser Band ganz oben auf den Einkaufszettel schreiben. Das Debüt der Belgier ist mehr als beachtlich!

MANIC MOVEMENT? Nie gehört! Jeder, der nun dasselbe denkt, sollte weiterlesen und sich den Namen dieser Band ganz oben auf den Einkaufszettel schreiben. Das Debüt der Belgier ist mehr als beachtlich!

Schublade gibts keine, es klingt viel mehr so, als ob jeder der Musiker eine eigene favorisiert. Der Sänger mag Death-Metal der alten Schule, der Keyboarder steht mehr auf schwebende Klangteppiche, wie sie viele Black-Metal Bands verwenden. Der Leadgitarrist bevorzugt Götheborg-Death-Melodien, der Mann an der Rhythmusgitarre und der Bassist orientieren sich mehr an klassischem Metal. Nun treffen sich die Herren im Proberaum und jeder darf das mit einbringen, was er gut findet.

MANIC MOVEMENT nehmen uns mit auf eine musikalische Achterbahn

Das Ergebnis sind Hammersongs, die irgendwo zwischen den genannten Stilen liegen und viel Eigenständigkeit besitzen. MANIC MOVEMENT machen keine simplen Songs nach dem Schema Strophe – Refrain – Strophe – Solo – Refrain. Die Holländer nehmen den Hörer mit auf eine musikalische Achterbahn. Die Songs beginnen alle mit einem eigenen Intro, das sich jedoch nicht nur auf eine bloße Einleitung beschränkt: Das Thema der mit richtigen Instrumenten eingespielten Eröffnungen wird im Laufe des jeweiligen Songs aufgenommen und variiert. Das mag man beim ersten Durchgang leicht überhören, wer sich aber genau mit den Titeln beschäftigt, erkennt so manche abgewandelte Idee wieder.

Weitab vom üblichen Prinzip bestehen die Songs aus zahlreichen Teilen, die sich zu einem spannungsreichen Ganzen ergänzen. Anders als andere Bands klingen MANIC MOVEMENT auch deshalb, weil die Songs vom Drummer geschrieben werden – was man auch hören kann.

“Thousand Sufferings” überzeugt durch die Dynamik der Titel

Das Schlagzeug ist hier nicht nur Fundament, sondern ein eigenständiges Instrument, das die Übergänge in den Songs trägt. Melodien sind ein Bestandteil der Musik, der andere – und vielleicht wichtigere – sind Rhythmen. Zumal der Mensch hinter den Fellen sein Handwerk versteht und selbst innerhalb eines einheitlichen Gitarrenparts zwischen Double-Bass-Attacken und ruhigen Schlägen variiert. Treibende Gitarrenriffs wechseln sich ab mit rasenden Melodien, die Keyboards setzten Akzente, bevor der Song in Raserei ausartet. Vielseitig und extrem spannend.

Trotz aller Komplexität verlieren sich MANIC MOVEMENT nicht zwischen den Stilen, sondern kommen immer wieder auf den Punkt. “Thousand Sufferings” überzeugt durch die Dynamik der Titel, die von einem Höhepunkt zum nächsten jagen. Kaum hat man sich an eine Idee gewöhnt und kann die Musik nachvollziehen, führt ein Übergang weg zu einem anderen Teil. Bis sich der Song wieder zur Ursprungsidee steigert – zwischen vielen wunderbaren kleine Ideen, die mal black-, mal true- und manchmal deathmetallisch anmuten.

“Thousand Sufferings” ist ein rundum perfektes Album

Humor haben die Holländer ebenfalls, auf “Thousand Sufferings” findet sich eine Coverversion von Jacques Brels “Amsterdam”. Natürlich nicht als Chanson, sondern als Metal-Kracher mit Akkordeonbegleitung in übel vulgär klingendem Französisch.

Für diese CD gibt es die imaginäre Höchstpunktzahl plus drei Extrapunkte, weil es das erste Album dieser Band ist. Auch das Coverartwork ist überdurchschnittlich. Ein rundum perfektes Album.

Line-Up:

Maarten Verbeke – Gesang
Steven van de Wiele – Gitarre
Ken Starman – Gitarre
Sven de Corte – Bass
Olivier Wittenberg – Schlagzeug
Filip de Grave – Keyboards

MANIC MOVEMENT “Thousand Sufferings” Tracklist

Trapped inside the Sun
The third Injury
A thousand sufferings
Run to Heaven
Silhouettes
Amsterdam
Juglar of Bones
Crape
Soulshriek (Despair, my Bride)
Torn into Divinity

Spielzeit: 65: 56

Label: Suburban Records/Petting Zoo

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