MAGNUM CARNAGE: Digital Wolves [EP] [Eigenproduktion]

Es gibt sie also noch, die abgedrehten Exoten-Bands wie MAGNUM CARNAGE aus Honolulu…

Es gibt sie also noch, die abgedrehten Exoten-Bands, die man nur durch Glück – und heutzutage mit Hilfe von Myspace – entdeckt. Ein solcher Fall sind auch MAGNUM CARNAGE aus Honolulu, die statt Surfen dem Kreieren abstruser, selbst ernannter Post Black Metal-Klänge nachgehen. Trotz der bekundeten schwarzmetallischen Neigung wartet der Promo-Zettel mit dem sogenannten not so usual band shit auf und gibt Auskunft über die athletischen Leistungen der Bandmitglieder. Außerdem soll das Duo – mit entsprechenden Gastmusikern – bereits über 50 Shows in fast jeder Location in Honolulu gegeben haben. Somit ist die Spannung vorhanden und die aktuelle EP Digital Wolves findet den Weg in den heimischen CD-Player.

Das kurze Werk besticht durch eine Vielfalt an vorhandenen Ideen. In einer nicht gerade befriedigenden Proberaum-Aufnahmequalität vermischen MAGNUM CARNAGE verschiedenste Einflüsse, die von 80er-Jahre Thrash bis zu mit Keyboards versehenen symphonischen Schwarzmetall-Klängen reichen. Richtig düster ist das dargebotene Sammelsurium nicht, eher hat man angesichts der verschiedenen Elemente das Gefühl, dass einige chaotische SIGH-Vibes von Japan bis nach Honolulu geschwappt sind. Diese Vibes äussern sich etwa im wirren Sports Disaster mit Hammond-Orgel und Gitarrengeflirre, warten in Super-Zombie mit C-Horrormovie-Sounds auf, driften in Fundamental Underlying Cause Killing Our Neutral Themes of Power in Hardtrance-Synth-Gefilde ab und gipfeln in Live From The Skinwalker Ranch in einer bizarren PINK FLOYD-Atmosphäre, bei der auch noch live eingezählt wird.

Soweit, so gut, doch Digital Wolves weist gleichzeitig eklatante Schwächen auf. Zum einen ist dies die Produktion, die Drums klingen zeitweise arg künstlich und insgesamt hört man zu jeder Sekunde, dass man es hier einfach mit einer Proberaumaufnahme zu tun hat, die aus einem Proberaum ohne teures Produktionsequipment stammt. Das andere Problem besteht in der spielerischen und gesanglichen Umsetzung der Ideen. In Sachen Gitarren sind die Jungs sehr versiert, doch insgesamt spürt man einfach, dass es bei den Songarrangements und dem sauberen Spiel noch hapert. Das ist umso bedauerlicher, als dass MAGNUM CARNAGE mehr Ideen in diese knapp 23 Minuten packen, als manche Band auf ein dreimal längeres Album. Wenn die Jungs ihre technischen Probleme jedoch in den Griff bekommen, dürfte es bald einen guten anderen Grund als Sandstrände dafür geben, mal Ferien in Hawaii zu buchen…

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 22:33 Min.

Line-Up:
Kai Laigo: Gitarren, Vocals, Keys
Daniel Fernandez: Gitarren
Jimi Lavalee: Drums
Kelly Anarchy: Bass

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.myspace.com/magnumcarnage

Email: magnum.carnage@gmail.com

Tracklist:
1. A Dying Universe
2. Panspermia
3. Moloch
4. Sports Disaster
5. Super-Zombie
6. Fundamental Underlying Cause Killing Our Neutral Themes of Power
7. Live From The Skinwalker Ranch

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